Alternativer Kraftstoff Biomethan/CNG - Tagebuch und News

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WäPu2014
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Re: Alternativer Kraftstoff Biomethan/CNG - 06/2022

Beitrag von WäPu2014 »

Juni 2022

Stand: 25.06.2022
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CNG-Tankstellen sind leitungsabhängig, d.h. der Treibstoff wird nicht per Tanklastwagen an die Tankstelle gebracht, sondern die Tankstelle wird an die Erdgasleitung angeschlossen. Der Druck in der Leitung liegt bei Straßenleitungen in der Regel bei max. 1 bar. Es gibt zwar Hochdruckleitungen mit bis zu 200 bar, eigentlich ideal für CNG, aber eben nicht als Endanschluss. Das Gas wird daher mit Kompressoren in Druckbehälter gepresst und steht dann am Tankpunkt mit etwa 300 bar zur Verfügung. In der Regel passt so eine Komplettanlage in einen typischen LKW-Container. An reinen CNG Tankstellen steht dieser meist in etwas Entfernung zum Tankpunkt. Kompressor und Speicherbehälter werden dabei an die erwarteten Anzahl von Tankvorgängen pro Stunde oder Tag ausgelegt. Bei zu hohem Andrang kann es daher zu reduziertem Druck kommen und der Tank wird nicht so voll wie gewohnt.
Mit dem zunehmenden Bedarf an LNG für den Transportsektor ändert sich dies nun. LNG wird, wie alle flüssigen Kraftstoffe, per Tanklastzug an die Tankstelle gebracht. Der Anschluss an die Erdgasleitung entfällt. LNG lässt sich dann auch als CNG für PKW und LKW zur Verfügung stellen.
Damit bestimmt nicht mehr der Tankstellenstandort über die Versorgungsmöglichkeit mit CNG, sondern die Nachfrage.

Stand: 17.06.2022
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Das ich ein Fan vom SEAT Leon TGI bin, kommt vermutlich ab und an durch. ;) Für mich das in Preis und Leistung beste CNG Serienfahrzeug am Markt. Wer mehr möchte, hat ja noch den AUDI Sportback A5 g-tron. Es gibt viele Testvorstellung des Leon TGI, aber hier von einem ausgewiesenen und mir persönlich bekannten Experten des Antriebs und der ganzen CNG Szene.
https://www.gibgas.de/Aktuelles/Nachric ... est?id=806

Stand: 13.06.2022
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Das EU-Parlament hat sich mit knapper Mehrheit für einen Zulassungsstop für Verbrenner ab 2035 ausgesprochen. Bis 2035 rechnen nur die größten Optimisten mit einer Marktdurchdringung von E-Autos in Deutschland von ca. 20%. Der Rest sind weiterhin Verbrenner. Wenn nun der Well2Wheel-Ansatz für die Klimabewertung gewählt würde, also der Klimabeitrag über den gesamten Lebenszyklus, wird die E-Flotte auch 2035 keinen positiven Beitrag zur Klimawende im Verkehr beitragen. Gleichzeitig nehmen viele Hersteller zunehmend Verbrenner aus dem Programm, weil nur Fahrzeuge mit 0 Emission am Auspuff in den Flottenverbrauch eingehen. Die Gesamtbilanz des Fahrzeugs spielt bei den Vorgaben der EU keine Rolle. Die Hersteller müssen bei Verfehlung zum Flottenverbrauch erhebliche Strafzahlungen befürchten.
Und, spätestens mit der nächsten Akkugeneration, wird sich das E-Auto meiner Meinung nach auch als praktikable Alternative zum Verbrenner durchsetzen.
Diese Abstimmung verhindert jedoch eine Lösung für die vielen Verbrenner, die in Deutschland, der EU und weltweit noch Jahrzehnte im Einsatz sind. Der Aktienkursverfall von VERBIO, dem führenden Hersteller von Biokraftstoffen aller Art, zeigt dies bereits deutlich. Aus diesem Grund erweitert die Firma bereits ihr Geschäft erfolgreich Richtung USA und Indien, weitere Investitionen in Deutschland stehen aktuell nicht auf der Agenda. Grund ist die mangelnde Planungssicherheit, erinnert stark an PV und Wind. E-Fuels aus Strom benötigen heute etwa 6x mehr Strom, als wenn ich direkt in den Akku speise. Hierbei stehen wir am Anfang der technologischen Entwicklung der Wasserstoffherstellung und es gibt auch andere Ansätze Biokraftstoffe ohne Basis Wasserstoff zu produzieren. Die Entscheidung verhindert also geradezu eine technologische und marktfähige Lösung für die bestehende fossile Flotte.
 Warum also diese Entscheidung? Dazu ein paar Beispiele für die Entscheidungsfindung beim EU Parlament und beispielhafte beteiligte Lobbyparteien.

Beispiel Verbundkarton:
Es gibt eine Studie des IFEU Instituts, einer der großen Unterstützer der Elektromobilität, die dem Verbundkarton eine wesentlich bessere Klimabilanz attestiert als der Mehrwegflasche. Die Studie ist schlichtweg falsch. IFEU hat ungeprüft Daten des Auftraggebers aus der Verbundkartonindustrie übernommen. Thomas Fischer, Leiter für Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umweltstiftung, kritisiert, dass es diese Art Gefälligkeitsstudien immer öfter gibt.
Fakt: Mehrwegflaschen in regionalem Kreislauf ist und bleibt die beste Alternative. Einzig in den Einwegprodukten, z.B. passierte Tomaten, ist im Vergleich Glas, Dose und Verbundkarton letztere die schlechteste beste Lösung.

Beispiel EU Norm EN13432 zu biologisch abbaubarerem Kunststoff
Diese Norm definiert einen biologisch abbaubaren Kunststoff, wenn er nach 6 Monaten zu 90% abgebaut ist. Es gibt keine großindustrielle Kompostieranlage in der EU, die für einen Kompostiervorgang 6 Monate Zeit hat und dann nur 90% Abbaufähigkeit akzeptiert. In der Regel liegen die Durchlaufzeiten bei ca. 4 Wochen. Aus diesem Grund ist die Entsorgung des Bioplastik im Biomüll in Deutschland verboten. Es wird im Abfall aussortiert und thermisch verwertet - also verbrannt. Dabei ist der Brennwert so niedrig, dass bereits heute Brennstoff zugeführt werden muss. Die ganze Norm ist ein Produkt der Lobbyarbeit der Industrie, die pseudonachhaltige Produkte zu überteuerten Preise an den Verbraucher bringen wollen, die keinen wirklichen Nutzen für die Nachhaltigkeit hat. Klingt auf der Verpackung toll, ist reinstes greenwashing, sparen Sie sich das Geld.

Beispiel Gasnetz in Deutschland:
Das deutsche Gasnetz ist die vielleicht größte Bank für eine nachhaltige Energieversorgung von Industrie und Haushalte mit grünem Wasserstoff oder Biomethan. Trotzdem fordert der Staatssekretär Patrick Graichen die Stadtwerke auf ihre Gasnetze abzubauen. Die Reaktion der Gasversorger, Netzbetreiber und Stadtwerke war entsprechend heftig. Herr Graichen ist seit dem Dezember 2021 Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Zuvor war er von 2014 bis 2021 Direktor der Denkfabrik Agora Energiewende, die auch in Brüssel als Lobbyist für eine vollständige Elektrifizierung auftritt. Partner der AGORA Energiewende ist das Öko-Institut e.V., für das einige seiner Familienmitglieder arbeiten und das sich auch über Steuergelder finanziert. Als Notiz am Rande sei erwähnt, dass der ehemaligen Generalsekretär der Grünen, Michael Kellner, ebenfalls seit Dezember 2021 Staatssekretär im BMWK., der Schwager von Herr Graichen ist.


Stand: 05.06.2022
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Quelle: DHL
Die Deutsche Post arbeitet weiter an einer schadstoffärmeren Versandlogistik. Gerade wurde das 20000 Elektrofahrzeug in Betrieb genommen und bis 2023 wird die Flotte der BIO-CNG betriebenen Lkw auf mehr als 400 Fahrzeuge anwachsen. Genau wie wir es als Club bereits vor Jahren empfohlen haben, werden die kleinen Elektrotransporter für die Kurzstrecke und den Stop&Go Verkehr genutzt, die CNG-LKW für die Langstrecke. Gespannt bin ich wie die Privatkunden auf die Option „klimafreundlicher Schienenverkehr“ reagieren oder ob das mangels Interesse wieder in der Schublade verschwindet.
https://www.dpdhl.com/de/presse/pressem ... -2022.html

Stand: 02.06.2022
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Quelle: CNG-Club e.V.
Auch wenn des Umweltbundesamt und dessen Ex-Ministerin aktuell gerne wieder die Teller-Tank Diskussion aufgreift, um mit allen Mitteln nachhaltige Kraftstoffe zu verhindern, so gibt es doch gute Gründe für diese Technologie. Mit der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II,  2018/2001) wurde die verbindliche Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Transport bis zum Jahr 2030 auf mindestens 32 % erneuerbarer Energien im Bruttoendverbrauch der Union festgelegt. Auch Biogas gehört zu den möglichen Energieträgern und dessen zulässige Ausgangsprodukte wurden genau festgelegt:
  • Landwirtschaftlichen Reststoffe, z.B. Mist, Stroh, Erntereste
  • Abgelaufene Lebensmittel, z.B. Molkereiprodukte
  • Fehlerhafte Lebensmittel
  • Gülle und Klärschlamm
  • Speisereste, Küchenabfälle, also die braune Tonne
Ein REDII Kraftstoff ist daher keine Konkurrenz für die Lebensmittelproduktion sondern ergänzt den landwirtschaftlichen Erzeugerkreislauf. Viele Stadtwerke stellen aus genau diesem Grund von der Eigenkompostierung der Haushalte auf die Bioabfallsammlung um.

BioCNG oder BioLNG gehört zu den fortschrittlichsten und nachhaltigsten Biokraftstoffen, die wir zur Zeit haben. Im Vergleich der gesamtem Herstellungskette von Fahrzeug, Kraftstoff, Transport etc. sind reine Ökostromer und BioCNG Fahrzeuge im CO2 Fussabdruck über den Lebenszyklus schon heute identisch. Wenn es gelingt den fossilen Anteil aus der Landwirtschaft noch durch eine nachhaltige Kraftstoffkreislaufwirtschaft direkt beim Erzeuger zu ersetzen, wird es noch besser. Für den einzelnen Landwirt ohne eigene Biogasanlage nicht rentabel, aber in der Gemeinschaft z.B. in Winzergenossenschaften schon heute sinnvoll, machbar und umgesetzt.

Leider nutzen viel zu wenige PKW-Fahrer in Deutschland die BioCNG Möglichkeit, wir könnten heute schon so viel mehr für die „Antriebswende“ der EU tun. Selbst bei den optimistischsten Annahmen zur E-Mobilität werden 2030 noch die Hälfte der Neuwagen mit einem Verbrennungsmotor unterwegs sein – ob mit reinem Verbrenner oder aber mit einem Hybriden. 80% der Bestandsfahrzeuge werden noch Verbrenner sein. Wir schaffen so gerade mal 20% CO2 Einsparung.

Björn Noack, der Director Sustainable Mobility Strategy beim deutschen Zulieferer Bosch, begründet genau damit die Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen bei BOSCH. Der aktuelle Fahrplan der EU führt seiner Meinung nach nicht zum Ziel, nur durch die Einbindung aller Antriebstechnologien können wir noch unter dem 2° Ziel bleiben, die 1,5° sind längst Vergangenheit. Die viel herangezogene Energieeffizienz der Stromer ist eben nicht alles. Kosten, Verfügbarkeit, Marktdurchdringung und Praktikabilität müssen sich auch an Bedarf und Nachfrage ausrichten.

Der CNG Club hat mit viel Aufwand und Engagement eine neues Erklärvideo zum Thema BioCNG herausgebracht. Für einen Verein mit überschaubarerer Mitgliederzahl immer wieder eine Herausforderung. Ein Abo von jedem Leser dieses Forums auf YouTube würde uns sehr helfen. Mit jedem Abonnenten bekommen wir mehr finanzielle und technische Unterstützung von Google. Wenn das Video gefällt, bitte auch einen Like setzen. Für uns ist das Ansporn weiter zu machen.
https://youtu.be/5c0T-M6PIjM
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WäPu2014
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Re: Alternativer Kraftstoff Biomethan/CNG - 07/2022

Beitrag von WäPu2014 »

Juli 2022 und Schluss
Aufgrund der SPAM Problematik suche ich mir eine neue Plattform und beende diese Serie :cry:

Unser Fahrzeug (ADAC Ecotestsieger 2021) bei https://www.spritmonitor.de/:
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https://www.spritmonitor.de/de/detailan ... 17963.html
Unser aktueller Bio-CNG Verbrauch:
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Unser CO2 Fußabdruck für den Kraftstoff incl. Vorkette berechnet über https://www.kraftstoffvergleich.de/:
26 gr/km

Aktueller BioCNG-Preis in München/Neuabing bezogen auf 1 Liter Benzin: 75ct / Stand: 14.07.2022 :!:

Termine mit Beratungsmöglichkeit durch Mitglieder des CNG-Clubs:
  • 10.09.22: 2. CNG-Car-Talk bei Wolfsburg/Königsluther/Niedersachsen
    18. - 25.09.22, September IAA Nutzfahrzeuge, Hannover
    25.09.22, 11 - 17 Uhr, Puchheimer Ökomarkt, Am grünen Markt
    11. - 13.10.22, IBBK-Tagung und Vortrag, Schwäbisch-Hall, BaWü
Stand: 24.07.2022
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Deutsche Biogasanlagen produzieren ca. 33 TWh Strom pro Jahr, deutsche Atomkraftwerke knapp 30 TWh. Mit der nun in Aussicht gestellten Aufhebung der Deckelung der Maximalproduktion können kurzfristig 6 TWh/a Strom zusätzlich bereitgestellt werden.
Das zusätzliche Potential für Strom und Biogas aus Rest- und Abfallstoffen ist hoch und soll nach Auffassung von wissenschaftlichen Studien, Versorgern und Betreibern möglichst schnell durch die Politik auf den Weg gebracht werden. Dazu benötigt es langfristig stabile Rahmenbedingungen, denn die Investitionen müssen sich für die Betreiber auch wirtschaftlich lohnen.

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China plant noch bis 2060 mit Verbrennern und setzt hier auch auf E-Fuels. Gleiches gilt für ganz Asien und große Teile Amerikas. Um hier nicht auf große Umsatz- und Gewinnanteile zu verzichten, werden auch die europäischen Autohersteller auf diesen Märkten noch Verbrenner anbieten müssen. China möchte sogar verstärkt eigene Verbrennermodelle für diese Märkte anbieten, um die mögliche Lücke der europäischen Hersteller zu füllen und auch bei Nachfrage die E-Fuels dazu liefern. Die E-Fuels sollen wenig klimafreundlich primär aus Kohle hergestellt werden.


BMW-Chef Oliver Zipse hält das EU-Verbrennerverbot ab 2035 für falsch und fordert „Technologieoffenheit". Zwar soll jeder zweite BMW ab 2030 ein Batterieauto sein. Aber "In der heutigen Zeit alles auf eine Karte zu setzen, ist ein industriepolitischer Fehler."
Er sieht vor allem das Problem im Zugang zu den benötigten Rohstoffen und fürchtet neue Abhängigkeiten.
AUDI wird auch nach 2035 noch Verbrenner in China bauen.
Für Mercedes-Benz gilt "Bis 2030 sind wir bereit, überall dort vollelektrisch zu werden, wo es die Marktbedingungen zulassen."
Ähnliche Aussagen kommen von VW. Auch hier wird erwartet, dass weltweit es noch deutlich über 2035 hinaus eine starke Nachfrage nach verbrauchsarmen Verbrennern geben wird.

Stand: 03.07.2022
E-Fuels und Co
Über die Betankung mit e-fuels will man den Verbrennern über 2035 hinaus eine Zulassungsfähigkeit ermöglichen. Unter dem Begriff e-fuels werden im Sprachgebrauch alle synthetischen Kraftstoffe zusammengefasst. Dies ist streng genommen nicht richtig. Man unterscheidet zunächst zwischen den synthetischen, flüssigen Kraftstoffen (XtL) und den gasförmigen Kraftstoffen (XtG). Das X steht dann jeweils für den Ausgangsstoff.

E-fuels gehören zu den PtL (power-to-liquid) Kraftstoffen. Strom spaltet Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Der Wasserstoff wird unter Zuführung von CO2, z.B. aus einer Biogasanlage oder der Umgebungsluft, über das Fisher-Tropsch-Verfahren in beliebige, langkettige Kohlenwasserstoffverbindungen überführt. Letztendlich entsteht ein designter flüssiger Kraftstoff, der frei von Aromen, Schwefel- oder Stickstoffverbindungen ist. Er ist daher fast geruchlos und wird, im Gegensatz zu den fossilen Kraftstoffen, in einer niedrigeren Schadstoffklasse eingeordnet. Er verbrennt deutlich schadstoffärmer. Es entstehen im Rahmen des Verbrennungsprozesses trotzdem Schadstoffe, z.B. Stickoxide. Katalysatoren werden daher weiter benötigt. Der Preis für die Herstellung größerer Mengen läge heute bei 4-5 EUR je Liter. Die Industrie kalkuliert die Herstellungskosten bei konsequenter Weiterentwicklung der Produktionstechnik in absehbarer Zeit mit zwischen 1 und 2 EUR pro Liter.
Um PtL Kraftstoffe effizient und in dem Kostenrahmen herzustellen, benötigt es große, günstige Energiemengen und viel Trinkwasser. Daher liegt die Zukunft vermutlich weniger bei uns, als in den afrikanischen und arabischen Staaten. Die solare Strahlungsenergie beträgt in Westafrika das Doppelte wie bei uns. Bleibt das Problem des Trinkwassers. Aber auch das scheint gelöst. Schon 2019 haben Forscher ein Elektrolyse-System entwickelt, das die Wasserspaltung auch mit ungereinigtem Meerwasser ermöglicht – und damit die Wasserstoff-Produktion aus dem Meer. Der Wirkungsgrad ist mit ca. 12% ähnlich hoch wie bei der Verwendung von Trinkwasser.
Ein paar weitere Information zu den e-fuels im YouTube-Video von AutoMotorSport Redakteur Alexander Bloch:
https://youtu.be/oDWcj1K3ARc

Während PtL noch nicht in größeren Rahmen verfügbar ist, gibt es bereits einen bekannten, beziehbaren BtL-Kraftstoff (Biomass-to-Liquid). Den CARE Diesel habe ich hier schon mal vorgestellt. Ausgangsbasis sind hier überwiegend pflanzliche Rest- und Abfallstoffe sowie Altspeiseöle und Fettreste. Auch der CARE-Diesel ist fast geruchlos und nahezu farblos. Aufgrund der verwendeten Rohstoffe liegt die CO2 Reduktion zwischen 70% und 90% gegenüber dem fossilen Diesel. Der Preis liegt je nach Abnahmemenge zwischen 3,40 EUR/Liter und 2,40 EUR/Liter.

BIO-CNG gibt es als BtG (Biomass-to-gas) oder als PtG (power-to-gas) Variante. Chemisch ist es am Ende identisch. Während BtG überwiegend aus pflanzlichen Rest- und Abfallstoffen, Gülle, Abfällen über die Vergärung zu Biogas gewonnen wird, entsteht PtG durch die Elektrolyse von Wasser und Strom. Der entstehende Wasserstoff wird mit CO2 zu Methan veredelt. AUDI hat bereits 2013 eine Anlage errichten lassen, die die Menge an fossilem Erdgasverbrauch der AUDI-CNG Flotte als Biomethan in das Erdgasnetz einspeiste.
Zuletzt geändert von WäPu2014 am Freitag 12. August 2022, 10:58, insgesamt 1-mal geändert.
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