Lohnt der Kesseltausch wirklich?

Warum heizen die meisten Deutschen mit veralteten Heizkesseln? Der Praxistest Brennwert begleitet sechs Hausbesitzer auf dem Weg zum Kesseltausch. Diskutieren Sie mit uns und anderen Usern über die Erfahrungen, die Sie rund um den Heizkesseltausch gemacht haben.

Moderator: Mahe [admin]

Jörg Heidtmann
Beiträge: 31
Registriert: Donnerstag 15. Januar 2015, 19:29

Re: Lohnt der Kesseltausch wirklich?

Beitrag von Jörg Heidtmann »

Hallo,
mein Schornsteinfeger hat mir auch bestätigt, das sich ein Austausch der Gastherme nicht rechnet. Bei 125 m² komme ich auf 10.000 KW im Jahr mit Warmwassertank und Solaranlage. Die Therme läuft seit 1995 und benötigte nur ein neues Abgasgebläse.
Seit die Solaranlage in Betrieb ist versorgt die Therme nur noch den Tank direkt und hat deshalb auf Minimalleistung herunter Moduliert womit die Abgastemperatur noch deutlich gesunken ist. Solange die Therme keine Kostenintensive Ersatzteile benötigt wird sie auch weiterhin in betrieb bleiben. Ein Ersatz durch eine moderne Therme würde laut Heizi etwa 4.000 € an Kosten verursachen und wenn´s gut läuft 200 € im Jahr einsparen. Damit würde sich eine neue Therme vielleicht nach 15 Jahren rechnen, wenn da nicht schon das Ende der Lebenserwartung in Sicht wäre.
Jörg Heidtmann
Energiesparer220985
Beiträge: 6
Registriert: Donnerstag 3. März 2016, 14:38

Re: Lohnt der Kesseltausch wirklich?

Beitrag von Energiesparer220985 »

Hab mir damals die Anschaffungskosten gespart, als es um dem Tausch ging. Muss jeder für sich entscheiden.
Energiesparer194908
Beiträge: 104
Registriert: Freitag 31. Oktober 2014, 13:01

Re: Lohnt der Kesseltausch wirklich?

Beitrag von Energiesparer194908 »

Hallo,

anbei ein Bild welches vielleicht mehr sagt als tausend Worte.

Das Bild zeigt den Energieverbrauch über mehrere Jahre. Der rote Pfeil markiert den Einbau des Brennwertkessels, Der grüne Pfeil steht für den Einbau neuer Fenster.

Alle Kurven bis zum roten Pfeil sind mit dem gleichen Kessel entstanden.

Was das Bild m.E. verdeutlicht. Am meisten Energie spart man indem man auf den Verbrauch achtet. Das haben wir seit 2012 getan.

Dass wir nach dem Einbau des Brennwertkessels noch einmal weniger Energie gebraucht haben ist nicht allein dem Kessel zuzuschreiben, sondern auch der Tatsache dass der Winter sehr mild war.

Gruß

Alois
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Axel Horn
Beiträge: 119
Registriert: Samstag 7. März 2015, 22:03

Bayerische Typenschild-Lotterie

Beitrag von Axel Horn »

Speziell in Bayern lohnt sich der Kesseltausch, wenn der alte Heizkessel ein bestimmtes Baujahr hat. Ich nenne das die Bayerische Typenschild-Lotterie. In diesem Jahr gewinnen die Baujahr-Nummern 1988 - 1992.

Zu gewinnen gibt es bei einem neuen Öl- oder Gas-Brennwertkessel 500 €, bei einem Biomassekessel, einer KWK-Anlage (Kraft-Wärme-Kopplung) oder eine Wärmepumpenanlage sogar 1.000 €. Den Jackpot knackt, wer zusätzlich eine Solarthermieanlage für Warmwasser und Heizungsunterstützung einbaut, also einen Kollektor mit wenigstens 9 m² Bruttofläche (Anforderung des BAFA). Dann summiert sich die Förderung bei einem neuen Pelletkessel wie folgt:

2.000 € aus dem bayerischen 10.000 Häuser-Programm
3.000 € für den Pelletkessel vom BAFA
2.000 € für die Sonnenkollektoranlage vom BAFA
500 € Kesseltauschbonus vom BAFA
x € für Optimierungsmaßnahmen* vom BAFA

Zusammen sind das 7.500 € vom Staat für eine neue Heizungsanlage, die in den meisten Fällen rund 30% weniger Energiekosten verursacht als das alte Heizungssystem. Denn dafür sorgt bei einigermaßen passender Dachausrichtung und unverschatteter Lage der Kollektorfläche alleine schon der Sonnenkollektor.

Gewinner sind dabei genauso der Klimaschutz und die Energiewende, denn auch CO2-Emissionen sinken entsprechend. Und das nicht erst ab dem Ausbau der Ökostromerzeugung, der Stromnetze und -speicher, sondern sofort.
12 m² Sonnenkollektor
12 m² Sonnenkollektor
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*: Optimierungsmaßnahmen sind: Ausbau Gas-/Öltank einschließlich Entsorgung des alten Tanks und Wiederherstellung der Außenanlagen bei erdbedeckten Tanks, Ausbau Altheizung einschließlich Entsorgung, notwendige Maler-, Putz- und Wandverkleidungsarbeiten und einiges anderes mehr. Von diesen nachgewiesenen Kosten (bei der Rechnungsstellung aufpassen!) übernimmt das BAFA 10%, in der Summe bis zu 1.000 € bzw. 50% zusätzlich zur eigentlichen Solarförderung.
Axel Horn - Fachingenieur für Solarthermie - 82054 Sauerlach
http://www.ahornsolar.de
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