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Solarthermie ist tot?

Verfasst: Mittwoch 4. Dezember 2019, 08:22
von Ingo
13 Themen in über 4 Jahren. 2019 kein einziges Thema.
"Praxistest Solarthermie" = Fehlanzeige.

Entweder laufen diese Systeme so überragend, dass es keine Themen braucht - oder sie sind so bescheiden, dass sich (hier) niemand damit beschäftigt?

Solarthermie ist alles andere als tot

Verfasst: Freitag 3. Januar 2020, 13:45
von Axel Horn
Richtig beobachtet: In diesem Forum gab es im vergangenen Jahr keine neu aufgemachte Diskussion. Offenbar sind viele interessante Aspekte der Solarwärmenutzung mit den laufenden "Threads" schon ganz gut abgedeckt und erfreuen sich hoher Zugriffszahlen.

Viele der Beiträge wurden von mir hier eingebracht. Im vergangenen Jahr war ich aber gut damit beschäftigt, neue Solarthermieprojekte und das das Tuning älterer Sonnenkollektoranlagen ganz konkret draußen in der Praxis zu betreuen. Außerdem war es reizvoll, auch einmal andere Diskussionsforen mit Beiträgen zu beschicken, z. B. auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/posts/ahornsol ... 49824-wajJ

Mit der neuen, viel höheren Förderung im Marktanreizprogramm des Bundes ist ein Nachfragesprung bei Solarheizungen zu erwarten. Und natürlich ist zu hoffen, dass dazu auch einiges hier im Forum des Energiesparkonto zu lesen sein wird.

Re: Solarthermie ist tot?

Verfasst: Dienstag 7. Januar 2020, 20:35
von Energiesparer255935
:)

Nein, Solarthermie ist nicht tot.

Für mich denke ich, es will doch die Welt nicht wissen, wie meine Anlage geplant, installiert und in Betrieb genommen wurde. Und wie sie mich seither immer wieder erfreut.

Ich kann nur von mir aus jedem empfehlen, der Solarthermie oder Photovoltaik in seinen Gedanken hat - bisher aber noch nicht praktisch umgesetzt hat - mach es.

Es lohnt sich in jeder Hinsicht.

Beste Grüße,
Thomas

Re: Solarthermie ist tot?

Verfasst: Freitag 10. Januar 2020, 16:34
von stumi75
Naja, die meisten Solarthermie-Kunden haben halt kein Monitoring auf den Anlagen (Wärmemengenzähler, etc.).

Deswegen fällt da die Performance oder eben mangelnde Performance nicht auf.

Und sobald sie mal anfangen und per Energiesparkonto monatlich ihre Gas-/Ölverbräuche messen, stellen sie fest, das sie ja trotz Solarthermie Brennstoff verbrauchen.

Dann wird versucht, das Problem zu fixen, eine Anfrage im Haustechnikdialog-Forum gestellt und dann wird nach der Beratung dort eine Aufdach-Anlage runtergerissen und Photovoltaik draufgemacht. Oder die Indach-Anlage repariert oder wegen Brandgefahr ebenso entfernt...

Re: Solarthermie ist tot?

Verfasst: Sonntag 12. Januar 2020, 22:21
von Axel Horn
stumi75 hat geschrieben:Naja, die meisten Solarthermie-Kunden haben halt kein Monitoring auf den Anlagen (Wärmemengenzähler, etc.).
Deswegen fällt da die Performance oder eben mangelnde Performance nicht auf.
Klar, bei den meisten Solarthermieanlagen ist es erstmal nicht anders als bei der konventionellen Haustechnik. Nur fällt bei der die mangelnde Performance erst recht nicht auf, denn wenn es nur einen Wärmeerzeuger gibt, den Heizkessel oder die Wärmepumpe, dann merkt man nicht einmal im Hochsommer. Zwischen viel und viel zu viel Energieverbrauch ist viel schwieriger zu unterscheiden als zwischen gar kein Energieverbrauch oder leider doch noch ein wenig. Der erste Energiespareffekt der Solarthermie ist also, dass die Leute genauer hinschauen.
stumi75 hat geschrieben:Und sobald sie mal anfangen und per Energiesparkonto monatlich ihre Gas-/Ölverbräuche messen, stellen sie fest, das sie ja trotz Solarthermie Brennstoff verbrauchen.
Eine Solarthermieanlage für Warmwasser und Heizungsunterstützung hat in den Sommermonaten keinen Öl- oder Gasverbrauch, und an sonnigen Tagen bleibt der Kessel auch in der Übergangsjahreszeit kalt. Sprich: keine unnötigen Brennerstarts, keine Bereitschaftsverluste.

Bei Haustechnikdialog kommen andere Beratungsergebnisse? Selber schuld, wer sich dadurch zu Fehlentscheidungen verleiten lässt. Mit Photovoltaik alleine kann man jedenfalls kein Haus mit Wärme versorgen, und mit Strom zuheizen wird teuer.

Re: Solarthermie ist tot?

Verfasst: Freitag 12. Februar 2021, 20:04
von Energiesparer248271
Wenn ich meine Zählerstände sehe würde ich die Anlage immer wieder aufbauen. Der Ertrag ist einfach nicht zu missachten.

Bei mehreren Anlagen zur Versorgung eines Energieabnehmer ist es eigentlich zwingend, das jede Teilanlage überwacht werden kann. Nur zu hoffen das alles läuft bringt nur unbemerkt Verluste in absehbarer Zeit. Ein Wärmemengenzähler kostet nicht die Welt und hat mehr Wert als er Kosten zur Anschaffung verursacht. Auch lässt sich so nur feststellen welchen Einfluss Änderungen in den Einstellungen haben.

Selbst am heutigen Tag mit praller Sonne und ganztägigen minus Graden ( Nachts -12, Tagsüber -3 Grad Höchstwert) hat die Solarthermie für einige Stunden eine vollständige Versorgung gebracht und den Tank noch weiter aufgeheizt (800 L bis 60 Grad, die Gasheizung hält sonst die obere Hälfte auf max. 54 Grad).

Meine Anlage läuft seit Jahren beanstandungsfrei also lese ich hier gelegentlich nur mit. Einen Grund für die Eröffnung eines neuen Thema in diesem Bereich hab ich nicht. Ich sehe auch nicht, das die Solarthermie tot sein könnte. Die wenigen Anlagen, die ich kenne, laufen problemlos.

Re: Solarthermie ist tot?

Verfasst: Donnerstag 1. April 2021, 06:48
von Axel Horn
Jetzt ist die stärkste Zeit der Solarthermie im Jahr: Tags volle Frühlingssonne in den Pufferspeicher, und bis zum nächsten Sonnenaufgang warmes Wasser und warme Bude ganz ohne Nachheizung. Das spart nicht nur den Brennstoffverbrauch für den eigentlichen Wärmebedarf (Raumwärme, Warmwasser), sondern auch für die Bereitschaftsverluste des Kessels.
Dafür braucht es im Einfamilienhaus nur 10 m² Kollektorfläche. Mit flächengleicher Photovoltaik (2 kW peak) wäre derselbe Effekt nicht zu schaffen, bzw. es bräuchte den Solarstromertrag einer größeren PV-Fläche. Solarthermie und PV kombiniert bringen dagegen die maximalen Autarkiegrade bei Wärme und Strom.