Alternativer Kraftstoff Biomethan/CNG - Tagebuch und News

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WäPu2014
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Re: Alternativer Kraftstoff Biomethan/CNG - 07/2022

Beitrag von WäPu2014 »

Juli 2022 und Schluss
Aufgrund der SPAM Problematik suche ich mir eine neue Plattform und beende diese Serie :cry:

Unser Fahrzeug (ADAC Ecotestsieger 2021) bei https://www.spritmonitor.de/:
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https://www.spritmonitor.de/de/detailan ... 17963.html
Unser aktueller Bio-CNG Verbrauch:
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Unser CO2 Fußabdruck für den Kraftstoff incl. Vorkette berechnet über https://www.kraftstoffvergleich.de/:
26 gr/km

Aktueller BioCNG-Preis in München/Neuabing bezogen auf 1 Liter Benzin: 75ct / Stand: 14.07.2022 :!:

Termine mit Beratungsmöglichkeit durch Mitglieder des CNG-Clubs:
  • 10.09.22: 2. CNG-Car-Talk bei Wolfsburg/Königsluther/Niedersachsen
    18. - 25.09.22, September IAA Nutzfahrzeuge, Hannover
    25.09.22, 11 - 17 Uhr, Puchheimer Ökomarkt, Am grünen Markt
    11. - 13.10.22, IBBK-Tagung und Vortrag, Schwäbisch-Hall, BaWü
Stand: 24.07.2022
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Deutsche Biogasanlagen produzieren ca. 33 TWh Strom pro Jahr, deutsche Atomkraftwerke knapp 30 TWh. Mit der nun in Aussicht gestellten Aufhebung der Deckelung der Maximalproduktion können kurzfristig 6 TWh/a Strom zusätzlich bereitgestellt werden.
Das zusätzliche Potential für Strom und Biogas aus Rest- und Abfallstoffen ist hoch und soll nach Auffassung von wissenschaftlichen Studien, Versorgern und Betreibern möglichst schnell durch die Politik auf den Weg gebracht werden. Dazu benötigt es langfristig stabile Rahmenbedingungen, denn die Investitionen müssen sich für die Betreiber auch wirtschaftlich lohnen.

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China plant noch bis 2060 mit Verbrennern und setzt hier auch auf E-Fuels. Gleiches gilt für ganz Asien und große Teile Amerikas. Um hier nicht auf große Umsatz- und Gewinnanteile zu verzichten, werden auch die europäischen Autohersteller auf diesen Märkten noch Verbrenner anbieten müssen. China möchte sogar verstärkt eigene Verbrennermodelle für diese Märkte anbieten, um die mögliche Lücke der europäischen Hersteller zu füllen und auch bei Nachfrage die E-Fuels dazu liefern. Die E-Fuels sollen wenig klimafreundlich primär aus Kohle hergestellt werden.


BMW-Chef Oliver Zipse hält das EU-Verbrennerverbot ab 2035 für falsch und fordert „Technologieoffenheit". Zwar soll jeder zweite BMW ab 2030 ein Batterieauto sein. Aber "In der heutigen Zeit alles auf eine Karte zu setzen, ist ein industriepolitischer Fehler."
Er sieht vor allem das Problem im Zugang zu den benötigten Rohstoffen und fürchtet neue Abhängigkeiten.
AUDI wird auch nach 2035 noch Verbrenner in China bauen.
Für Mercedes-Benz gilt "Bis 2030 sind wir bereit, überall dort vollelektrisch zu werden, wo es die Marktbedingungen zulassen."
Ähnliche Aussagen kommen von VW. Auch hier wird erwartet, dass weltweit es noch deutlich über 2035 hinaus eine starke Nachfrage nach verbrauchsarmen Verbrennern geben wird.

Stand: 03.07.2022
E-Fuels und Co
Über die Betankung mit e-fuels will man den Verbrennern über 2035 hinaus eine Zulassungsfähigkeit ermöglichen. Unter dem Begriff e-fuels werden im Sprachgebrauch alle synthetischen Kraftstoffe zusammengefasst. Dies ist streng genommen nicht richtig. Man unterscheidet zunächst zwischen den synthetischen, flüssigen Kraftstoffen (XtL) und den gasförmigen Kraftstoffen (XtG). Das X steht dann jeweils für den Ausgangsstoff.

E-fuels gehören zu den PtL (power-to-liquid) Kraftstoffen. Strom spaltet Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Der Wasserstoff wird unter Zuführung von CO2, z.B. aus einer Biogasanlage oder der Umgebungsluft, über das Fisher-Tropsch-Verfahren in beliebige, langkettige Kohlenwasserstoffverbindungen überführt. Letztendlich entsteht ein designter flüssiger Kraftstoff, der frei von Aromen, Schwefel- oder Stickstoffverbindungen ist. Er ist daher fast geruchlos und wird, im Gegensatz zu den fossilen Kraftstoffen, in einer niedrigeren Schadstoffklasse eingeordnet. Er verbrennt deutlich schadstoffärmer. Es entstehen im Rahmen des Verbrennungsprozesses trotzdem Schadstoffe, z.B. Stickoxide. Katalysatoren werden daher weiter benötigt. Der Preis für die Herstellung größerer Mengen läge heute bei 4-5 EUR je Liter. Die Industrie kalkuliert die Herstellungskosten bei konsequenter Weiterentwicklung der Produktionstechnik in absehbarer Zeit mit zwischen 1 und 2 EUR pro Liter.
Um PtL Kraftstoffe effizient und in dem Kostenrahmen herzustellen, benötigt es große, günstige Energiemengen und viel Trinkwasser. Daher liegt die Zukunft vermutlich weniger bei uns, als in den afrikanischen und arabischen Staaten. Die solare Strahlungsenergie beträgt in Westafrika das Doppelte wie bei uns. Bleibt das Problem des Trinkwassers. Aber auch das scheint gelöst. Schon 2019 haben Forscher ein Elektrolyse-System entwickelt, das die Wasserspaltung auch mit ungereinigtem Meerwasser ermöglicht – und damit die Wasserstoff-Produktion aus dem Meer. Der Wirkungsgrad ist mit ca. 12% ähnlich hoch wie bei der Verwendung von Trinkwasser.
Ein paar weitere Information zu den e-fuels im YouTube-Video von AutoMotorSport Redakteur Alexander Bloch:
https://youtu.be/oDWcj1K3ARc

Während PtL noch nicht in größeren Rahmen verfügbar ist, gibt es bereits einen bekannten, beziehbaren BtL-Kraftstoff (Biomass-to-Liquid). Den CARE Diesel habe ich hier schon mal vorgestellt. Ausgangsbasis sind hier überwiegend pflanzliche Rest- und Abfallstoffe sowie Altspeiseöle und Fettreste. Auch der CARE-Diesel ist fast geruchlos und nahezu farblos. Aufgrund der verwendeten Rohstoffe liegt die CO2 Reduktion zwischen 70% und 90% gegenüber dem fossilen Diesel. Der Preis liegt je nach Abnahmemenge zwischen 3,40 EUR/Liter und 2,40 EUR/Liter.

BIO-CNG gibt es als BtG (Biomass-to-gas) oder als PtG (power-to-gas) Variante. Chemisch ist es am Ende identisch. Während BtG überwiegend aus pflanzlichen Rest- und Abfallstoffen, Gülle, Abfällen über die Vergärung zu Biogas gewonnen wird, entsteht PtG durch die Elektrolyse von Wasser und Strom. Der entstehende Wasserstoff wird mit CO2 zu Methan veredelt. AUDI hat bereits 2013 eine Anlage errichten lassen, die die Menge an fossilem Erdgasverbrauch der AUDI-CNG Flotte als Biomethan in das Erdgasnetz einspeiste.
Zuletzt geändert von WäPu2014 am Freitag 12. August 2022, 10:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Alternativer Kraftstoff Biomethan/CNG - 06/2022

Beitrag von WäPu2014 »

Juni 2022

Stand: 25.06.2022
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CNG-Tankstellen sind leitungsabhängig, d.h. der Treibstoff wird nicht per Tanklastwagen an die Tankstelle gebracht, sondern die Tankstelle wird an die Erdgasleitung angeschlossen. Der Druck in der Leitung liegt bei Straßenleitungen in der Regel bei max. 1 bar. Es gibt zwar Hochdruckleitungen mit bis zu 200 bar, eigentlich ideal für CNG, aber eben nicht als Endanschluss. Das Gas wird daher mit Kompressoren in Druckbehälter gepresst und steht dann am Tankpunkt mit etwa 300 bar zur Verfügung. In der Regel passt so eine Komplettanlage in einen typischen LKW-Container. An reinen CNG Tankstellen steht dieser meist in etwas Entfernung zum Tankpunkt. Kompressor und Speicherbehälter werden dabei an die erwarteten Anzahl von Tankvorgängen pro Stunde oder Tag ausgelegt. Bei zu hohem Andrang kann es daher zu reduziertem Druck kommen und der Tank wird nicht so voll wie gewohnt.
Mit dem zunehmenden Bedarf an LNG für den Transportsektor ändert sich dies nun. LNG wird, wie alle flüssigen Kraftstoffe, per Tanklastzug an die Tankstelle gebracht. Der Anschluss an die Erdgasleitung entfällt. LNG lässt sich dann auch als CNG für PKW und LKW zur Verfügung stellen.
Damit bestimmt nicht mehr der Tankstellenstandort über die Versorgungsmöglichkeit mit CNG, sondern die Nachfrage.

Stand: 17.06.2022
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Das ich ein Fan vom SEAT Leon TGI bin, kommt vermutlich ab und an durch. ;) Für mich das in Preis und Leistung beste CNG Serienfahrzeug am Markt. Wer mehr möchte, hat ja noch den AUDI Sportback A5 g-tron. Es gibt viele Testvorstellung des Leon TGI, aber hier von einem ausgewiesenen und mir persönlich bekannten Experten des Antriebs und der ganzen CNG Szene.
https://www.gibgas.de/Aktuelles/Nachric ... est?id=806

Stand: 13.06.2022
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Das EU-Parlament hat sich mit knapper Mehrheit für einen Zulassungsstop für Verbrenner ab 2035 ausgesprochen. Bis 2035 rechnen nur die größten Optimisten mit einer Marktdurchdringung von E-Autos in Deutschland von ca. 20%. Der Rest sind weiterhin Verbrenner. Wenn nun der Well2Wheel-Ansatz für die Klimabewertung gewählt würde, also der Klimabeitrag über den gesamten Lebenszyklus, wird die E-Flotte auch 2035 keinen positiven Beitrag zur Klimawende im Verkehr beitragen. Gleichzeitig nehmen viele Hersteller zunehmend Verbrenner aus dem Programm, weil nur Fahrzeuge mit 0 Emission am Auspuff in den Flottenverbrauch eingehen. Die Gesamtbilanz des Fahrzeugs spielt bei den Vorgaben der EU keine Rolle. Die Hersteller müssen bei Verfehlung zum Flottenverbrauch erhebliche Strafzahlungen befürchten.
Und, spätestens mit der nächsten Akkugeneration, wird sich das E-Auto meiner Meinung nach auch als praktikable Alternative zum Verbrenner durchsetzen.
Diese Abstimmung verhindert jedoch eine Lösung für die vielen Verbrenner, die in Deutschland, der EU und weltweit noch Jahrzehnte im Einsatz sind. Der Aktienkursverfall von VERBIO, dem führenden Hersteller von Biokraftstoffen aller Art, zeigt dies bereits deutlich. Aus diesem Grund erweitert die Firma bereits ihr Geschäft erfolgreich Richtung USA und Indien, weitere Investitionen in Deutschland stehen aktuell nicht auf der Agenda. Grund ist die mangelnde Planungssicherheit, erinnert stark an PV und Wind. E-Fuels aus Strom benötigen heute etwa 6x mehr Strom, als wenn ich direkt in den Akku speise. Hierbei stehen wir am Anfang der technologischen Entwicklung der Wasserstoffherstellung und es gibt auch andere Ansätze Biokraftstoffe ohne Basis Wasserstoff zu produzieren. Die Entscheidung verhindert also geradezu eine technologische und marktfähige Lösung für die bestehende fossile Flotte.
 Warum also diese Entscheidung? Dazu ein paar Beispiele für die Entscheidungsfindung beim EU Parlament und beispielhafte beteiligte Lobbyparteien.

Beispiel Verbundkarton:
Es gibt eine Studie des IFEU Instituts, einer der großen Unterstützer der Elektromobilität, die dem Verbundkarton eine wesentlich bessere Klimabilanz attestiert als der Mehrwegflasche. Die Studie ist schlichtweg falsch. IFEU hat ungeprüft Daten des Auftraggebers aus der Verbundkartonindustrie übernommen. Thomas Fischer, Leiter für Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umweltstiftung, kritisiert, dass es diese Art Gefälligkeitsstudien immer öfter gibt.
Fakt: Mehrwegflaschen in regionalem Kreislauf ist und bleibt die beste Alternative. Einzig in den Einwegprodukten, z.B. passierte Tomaten, ist im Vergleich Glas, Dose und Verbundkarton letztere die schlechteste beste Lösung.

Beispiel EU Norm EN13432 zu biologisch abbaubarerem Kunststoff
Diese Norm definiert einen biologisch abbaubaren Kunststoff, wenn er nach 6 Monaten zu 90% abgebaut ist. Es gibt keine großindustrielle Kompostieranlage in der EU, die für einen Kompostiervorgang 6 Monate Zeit hat und dann nur 90% Abbaufähigkeit akzeptiert. In der Regel liegen die Durchlaufzeiten bei ca. 4 Wochen. Aus diesem Grund ist die Entsorgung des Bioplastik im Biomüll in Deutschland verboten. Es wird im Abfall aussortiert und thermisch verwertet - also verbrannt. Dabei ist der Brennwert so niedrig, dass bereits heute Brennstoff zugeführt werden muss. Die ganze Norm ist ein Produkt der Lobbyarbeit der Industrie, die pseudonachhaltige Produkte zu überteuerten Preise an den Verbraucher bringen wollen, die keinen wirklichen Nutzen für die Nachhaltigkeit hat. Klingt auf der Verpackung toll, ist reinstes greenwashing, sparen Sie sich das Geld.

Beispiel Gasnetz in Deutschland:
Das deutsche Gasnetz ist die vielleicht größte Bank für eine nachhaltige Energieversorgung von Industrie und Haushalte mit grünem Wasserstoff oder Biomethan. Trotzdem fordert der Staatssekretär Patrick Graichen die Stadtwerke auf ihre Gasnetze abzubauen. Die Reaktion der Gasversorger, Netzbetreiber und Stadtwerke war entsprechend heftig. Herr Graichen ist seit dem Dezember 2021 Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Zuvor war er von 2014 bis 2021 Direktor der Denkfabrik Agora Energiewende, die auch in Brüssel als Lobbyist für eine vollständige Elektrifizierung auftritt. Partner der AGORA Energiewende ist das Öko-Institut e.V., für das einige seiner Familienmitglieder arbeiten und das sich auch über Steuergelder finanziert. Als Notiz am Rande sei erwähnt, dass der ehemaligen Generalsekretär der Grünen, Michael Kellner, ebenfalls seit Dezember 2021 Staatssekretär im BMWK., der Schwager von Herr Graichen ist.


Stand: 05.06.2022
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Quelle: DHL
Die Deutsche Post arbeitet weiter an einer schadstoffärmeren Versandlogistik. Gerade wurde das 20000 Elektrofahrzeug in Betrieb genommen und bis 2023 wird die Flotte der BIO-CNG betriebenen Lkw auf mehr als 400 Fahrzeuge anwachsen. Genau wie wir es als Club bereits vor Jahren empfohlen haben, werden die kleinen Elektrotransporter für die Kurzstrecke und den Stop&Go Verkehr genutzt, die CNG-LKW für die Langstrecke. Gespannt bin ich wie die Privatkunden auf die Option „klimafreundlicher Schienenverkehr“ reagieren oder ob das mangels Interesse wieder in der Schublade verschwindet.
https://www.dpdhl.com/de/presse/pressem ... -2022.html

Stand: 02.06.2022
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Quelle: CNG-Club e.V.
Auch wenn des Umweltbundesamt und dessen Ex-Ministerin aktuell gerne wieder die Teller-Tank Diskussion aufgreift, um mit allen Mitteln nachhaltige Kraftstoffe zu verhindern, so gibt es doch gute Gründe für diese Technologie. Mit der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II,  2018/2001) wurde die verbindliche Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Transport bis zum Jahr 2030 auf mindestens 32 % erneuerbarer Energien im Bruttoendverbrauch der Union festgelegt. Auch Biogas gehört zu den möglichen Energieträgern und dessen zulässige Ausgangsprodukte wurden genau festgelegt:
  • Landwirtschaftlichen Reststoffe, z.B. Mist, Stroh, Erntereste
  • Abgelaufene Lebensmittel, z.B. Molkereiprodukte
  • Fehlerhafte Lebensmittel
  • Gülle und Klärschlamm
  • Speisereste, Küchenabfälle, also die braune Tonne
Ein REDII Kraftstoff ist daher keine Konkurrenz für die Lebensmittelproduktion sondern ergänzt den landwirtschaftlichen Erzeugerkreislauf. Viele Stadtwerke stellen aus genau diesem Grund von der Eigenkompostierung der Haushalte auf die Bioabfallsammlung um.

BioCNG oder BioLNG gehört zu den fortschrittlichsten und nachhaltigsten Biokraftstoffen, die wir zur Zeit haben. Im Vergleich der gesamtem Herstellungskette von Fahrzeug, Kraftstoff, Transport etc. sind reine Ökostromer und BioCNG Fahrzeuge im CO2 Fussabdruck über den Lebenszyklus schon heute identisch. Wenn es gelingt den fossilen Anteil aus der Landwirtschaft noch durch eine nachhaltige Kraftstoffkreislaufwirtschaft direkt beim Erzeuger zu ersetzen, wird es noch besser. Für den einzelnen Landwirt ohne eigene Biogasanlage nicht rentabel, aber in der Gemeinschaft z.B. in Winzergenossenschaften schon heute sinnvoll, machbar und umgesetzt.

Leider nutzen viel zu wenige PKW-Fahrer in Deutschland die BioCNG Möglichkeit, wir könnten heute schon so viel mehr für die „Antriebswende“ der EU tun. Selbst bei den optimistischsten Annahmen zur E-Mobilität werden 2030 noch die Hälfte der Neuwagen mit einem Verbrennungsmotor unterwegs sein – ob mit reinem Verbrenner oder aber mit einem Hybriden. 80% der Bestandsfahrzeuge werden noch Verbrenner sein. Wir schaffen so gerade mal 20% CO2 Einsparung.

Björn Noack, der Director Sustainable Mobility Strategy beim deutschen Zulieferer Bosch, begründet genau damit die Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen bei BOSCH. Der aktuelle Fahrplan der EU führt seiner Meinung nach nicht zum Ziel, nur durch die Einbindung aller Antriebstechnologien können wir noch unter dem 2° Ziel bleiben, die 1,5° sind längst Vergangenheit. Die viel herangezogene Energieeffizienz der Stromer ist eben nicht alles. Kosten, Verfügbarkeit, Marktdurchdringung und Praktikabilität müssen sich auch an Bedarf und Nachfrage ausrichten.

Der CNG Club hat mit viel Aufwand und Engagement eine neues Erklärvideo zum Thema BioCNG herausgebracht. Für einen Verein mit überschaubarerer Mitgliederzahl immer wieder eine Herausforderung. Ein Abo von jedem Leser dieses Forums auf YouTube würde uns sehr helfen. Mit jedem Abonnenten bekommen wir mehr finanzielle und technische Unterstützung von Google. Wenn das Video gefällt, bitte auch einen Like setzen. Für uns ist das Ansporn weiter zu machen.
https://youtu.be/5c0T-M6PIjM
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WäPu2014
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Re: Alternativer Kraftstoff Biomethan/CNG - 05/2022

Beitrag von WäPu2014 »

Mai 2022

BioCNG-Preis in München bezogen auf 1 Liter Benzin: 80ct / Stand: 25.05.2022 :!:

Stand: 25.05.2022
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Quelle: FPT Industrial
Das Bild zeigt den Cursor-13-NG-Motor mit 460 PS bei 1900 U/min und einem Drehmoment von bis zu 2000 Nm bei 1100 U/min. Er kann mit CNG (Compressed Natural Gas), mit LNG (Liquefied Natural Gas) und auch mit Biogas (ohne CO2 Abtrennung) betrieben werden. 2021 wurden 10000 dieser Motoren gebaut. Ihre Anwendungsmöglichkeiten liegen sowohl im Transport- und Logistikbereich als auch in der Landwirtschaft. Gerade für Biogasanlagenbetreiber ergibt sich damit die Möglichkeit einer Kreislaufwirtschaft ohne aufwändige Methanaufbereitung.

Stand: 21.05.2022
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Kommentar 1:
Laut der Energieexpertin Claudia Kemfert müssten die Spritpreise ja schon längst wieder sinken. Mit der Aussicht auf einen steuerfinanzierten Tankrabat, der ökologisch wie ökonomisch unsinnig ist, man weitere Aufschläge herrlich verschleiern kann, scheint unsere Mineralölindustrie sich mit Weitergabe der sinkenden Preisentwicklung am Markt wieder einmal schwer zu tun. Dazu passt, dass der Tankrabat in Deutschland durch Kreditaufnahme finanziert wird, den alle Steuerzahler samt Zinsen zahlen, auch die, die z.B. bereits nachhaltige Kraftstoffe fahren oder eben gar kein Auto besitzen. Andere EU-Länder finanzieren den Tankrabatt übrigens durch zusätzliche Versteuerung der Gewinne der Mineralgesellschaften. Wow, was für ein Ansatz. Welche Partei da wohl bei uns auf der Bremse steht? Eigentlich müsste der Aufschrei doch groß sein. Nicht bei uns. Wir geben gerne unser Versagen an die nächste Generation weiter.
Kommentar 2:
Einen Rückschlag musste die Allianz für nachhaltige Kraftstoffe im Umweltausschuss der EU hinnehmen. Trotz breiter Zustimmung für einen Well-To-Wheel Ansatz bei der Berechnung des CO2 Ausstoßes hat sich mit knapper Mehrheit doch wieder die Elektrofraktion bei den PKW und kleinen Nutzfahrzeugen durchgesetzt. Damit soll weiterhin ungeachtet der tatsächlichen Umweltbelastung von Erzeugung über Transport bis zum Verbrauch nur der Null-Emissionsansatz am Fahrzeug weiter verfolgt werden. Noch ist die Entscheidung nicht getroffen, da das EU Parlament dem zustimmen muss. In der Folge würden ab 2035 nur noch Fahrzeuge mit Elektromotor neu zugelassen werden können. Das ist aus meiner Sicht ein ganz schlechtes Zeichen für den Klimaschutz, da notwendige Investitionen in nachhaltige Kraftstoffe für die Millionen von Bestandsverbrennern ohne eine langfristige Perspektive nicht getätigt werden. Zudem halte ich die Reduzierung auf nur eine Technologie für ein zu großes Risiko für die Erreichung unser Klimaschutzziele. Wir müssen auch für die Bestandsfahrzeuge bis spätestens 2035 eine Lösung finden, die einen zielführenden Beitrag zur CO2 Reduzierung ermöglicht.
Kommentar 3:
Schwimmende LNG-Terminals vs. Erdgasfracking in Deutschland, Solaranlagen vs. Nahrungsmittelanbau, Windanlagen vs. Lärm/Vogelschlag. Das Potential für Biogas der 2. Generation wird auf ca. 250 TWh pro Jahr für Deutschland bewertet. Der aktuelle Gasbedarf liegt bei 1000 TWh und wird wegen Umstieg von Öl/Kohle noch steigen. Egal ob Wind, Solar, Biogas oder eigene Erdgasvorkommen, wir sollten meiner Meinung nach erstmal selber für sauber produzierte Energie in Deutschland sorgen, bevor wir Gas mit großen Verlusten um die halbe Welt schippern und damit die Umwelt hoch belasten. Aus dem Auge aus dem Sinn ist global gesehen keine Option. Regional produzierte Lebensmittel und regionale Energieversorgung, möglichst in einer gemeinsamen Kreislaufwirtschaft, muss unsere erste Wahl sein. Vollständige Autarkie ist weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll, den Restbedarf müssen wir unter Berücksichtigung beider Gesichtspunkte durch Importe abdecken.

Stand: 14.05.2022
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Die Schweizer Gasindustrie hat sich das Ziel 30:30 gegeben. Heißt, bis 2030 sollen 30% der Wärmebedarfe der privaten Haushalte mit Gasheizungen durch Biomethan gedeckt werden. Das Potential an nachhaltigem Biogas aus Abfallstoffen wird in der Schweiz auf 4,7 TWh geschätzt, von dem heute nur ca. 5% genutzt werden. Hintergrund für den Weg ist auch die heutige hohe Abhängigkeit der Schweiz von russischem Erdgas. In Deutschland kehrt dagegen die unvermeidliche Teller-Tank Diskussion völlig unnötig durch die Kommentare der Ministerinnen Schulze und Lemke zurück. Die Menge der Biokraftstoffe der 1. Generation, also aus Mais und Getreide, ist rückläufig. Der größte Hersteller in Deutschland setzt dazu vorrangig minderwertiges Getreide ein, also Getreide, dass nicht mehr für die Nahrungsmittelproduktion geeignet ist. Die aktuelle deutsche Gesetzgebung begrenzt seit dem 01.01.2022 die Verwendung von Nahrungsmittelrohstoffen für die Biokraftstoffproduktion auf ca. 4 Prozent. In der EU liegt diese Begrenzung bei maximal 7 Prozent. Die Zukunft für Kraftstoff und Heizgas aus Biogas liegt in der 2. Generation, die nur noch Abfall- und Reststoffe verwenden. Biomethan als Heizgas (z.B. von NATURSTROM) und als CNG-Kraftstoff sind bereits heute verfügbar.
Wir haben weniger ein Nahrungsmittelproduktionsproblem als ein Verteilungsproblem. Wir könnten heute schon die gesamte Weltbevölkerung ernähren, wenn wir nicht so viele Nahrungsmittel vernichten würden. :cry:

Stand: 07.05.2022
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Das Magazin BRISANT hat sich mit dem Thema CNG Fahrzeuge und deren Vor- und Nachteile beschäftigt. Eine Nachrüstung mit CNG würde ich persönlich nicht empfehlen. Das ist tatsächlich in Skandinavien und Asien weit verbreitet. Problem sind dabei der Platzbedarf der Gasbehälter, in der Regel nur kleine Behältervolumen sowie der Umrüstungspreis. Gas verbrennt auch deutlich heißer als flüssige Kraftstoffe und daher haben die VW Motoren auch einen angepassten Zylinderkopf gegenüber dem gleichen Benzinmotor. 
Die 1. Gasprüfung nach 3 Jahren haben wir gerade hinter uns. Kostenpunkt für die HU incl. der Gasprüfung 127,33 EUR. CNG-Tank und Leitungen müssen gemäß Serviceplan nach 240 Monaten ersetzt werden. Also noch viel Zeit. 8-)
https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/aut ... s-100.html

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Quelle: EVONIK, Membran zur CO2 Abtrennung
Ein Nudelhersteller aus Österreich hat sich bereits 2010 für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft entschieden. Seine eigenen Hennen legen die Eier für die Nudeln. Mist, Eierschalen, Grünschnitt und sonstige Silagen füttern die Biogasanlage. Der erzeugte Strom macht die gesamte Firma energieautark. Die Restwärme wird zum Trocknen der Nudeln verwendet, das übrigbleibende Substrat landet wieder als Dünger auf den Feldern für den Futtermittelanbau. Genial, oder?
Ähnliche Beispiele gibt es auch schon in Kombination von Viehhaltung, Fischzucht und Gewächshäusern.

Stand: 01.05.2022
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Grüner Wasserstoff wird von der aktuellen Bundesregierung als der Ausweg aus der Nutzung fossiler Energiequellen gesehen. Immer wieder wird davon gesprochen das deutsche Erdgasnetz als Speicher und Verteiler zu nutzen. Aber geht das? Die Leitungen, Pumpen, unterirdische Gasspeicher, Fahrzeuge mit CNG-Antrieb, Gasturbinen, stationäre Gasmotoren und industrielle oder häusliche Gasgeräte (Heizungen) müssen damit zurecht kommen. Schon heute darf bis zu 2 Volumenprozent Wasserstoff dem Methan beigefügt werden. Die Treibstoffnorm für CNG legt dies ebenfalls fest und verlangt entsprechende Toleranz von CNG Speicher- und Antriebssystemen.
Technisch geht man heute davon aus, dass bis zu 10 Volumenprozent Wasserstoff auch für CNG Fahrzeuge ohne Anpassung am Fahrzeug möglich wären. Dies ist allerdings mit einer Reichweitenverringerung verbunden. Wasserstoff hat unter gleichen Druckbedingungen weniger Energiegehalt pro kg als Methan.
Höhere Wasserstoffanteile im Netz führen zwar zu einer deutlichen Senkung der Kosten für die Erzeugung und Verteilung von erneuerbarem Wasserstoff. Damit wird aber der grösste Teil der Folgekosten auf die zu erneuernde Infrastruktur des Endverbrauchers verlagert. Eine übergangsmöglichkeit wäre die Methanisierung des Wasserstoffs in den regionalen Netzen, also möglichst nahe am Endverbraucher, der weiterhin Methan benötigt. Dabei wird unter Zuführung von CO2 und Energie Methan erzeugt. Große Wasserstoffverbraucher wie z.B. die Stahlindustrie könnten so doch über das Erdgasnetz mit Wasserstoff versorgt werden.
Quelle: Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW)
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Re: Alternativer Kraftstoff Biomethan/CNG - 04/2022

Beitrag von WäPu2014 »

April 2022

Stand: 24.04.2022

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Der "Öko-Streber" in Fahrt – Audi A 5 g-tron
Immer mal wieder höre ich bei Gesprächen zum CNG Antrieb, da gäbe es ja nur Kompaktklasse, man möchte doch etwas mehr Leistung. Dann erzähle ich vom Audi A5 gtron mit 170 CNG-PS. Das Magazin "Gute Fahrt", die Hauszeitschrift des Volkswagenkonzerns, hat einen neuen Bericht zum Audi A5 Sportback g-tron veröffentlicht. Lesen lohnt sich und vielleicht auch mal eine Probefahrt.
https://www.gute-fahrt.de/audi/mittelkl ... ohne-reue/
 
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„buten un binnen“, das Regionalmagazin von Radio Bremen stellt sich die gleiche Frage wie wir seit Jahren. Günstig, grün, doch unbeliebt: Wieso tanken so wenige Bio-CNG? Die Ursachen sind vielfältig. Die meisten Autohäuser kennen sich schlicht nicht aus und bieten daher die Alternative gar nicht an. So kommt der geneigte Autokäufer gar nicht auf die Idee, falls er nicht selbst tätig wird. Dazu kommt ein unterbewusstes Misstrauen gegenüber Gas, aufgebauschte Medienberichte über explodierende Gastanks aufgrund fehlender Wartung bedienen dann noch diese Ängste. Manchmal hört man noch Reichweite und Tankstellendichte. 400 km ohne Nachtanken und ohne Zugriff auf die Reserve sind eigentlich immer drin. Mein Umfeld mit den größeren Tankvolumen der neuen Fahrzeuge berichten regelmäßig von CNG-Reichweite größer 500 km. Und dann bleibt ja noch der Benzinreservetank. Rund 800 CNG Tankstellen gibt es in Deutschland (davon schon 80% mit BioCNG) und voll getankt ist in 5 Minuten für knapp 20 EUR. Eigentlich das ideale Pendlerauto für den, der eine CNG Tankstelle in der Nähe oder auf dem täglichen Weg hat.
https://www.butenunbinnen.de/videos/fah ... t-100.html

Stand: 08.04.2022

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Der Verband der 16 grössten Hersteller von Autos, Lastwagen, leichten Nutzfahrzeugen und Bussen in Europa, die European Automobile Manufacturers’ Association, kurz Acea, hat die Absatzzahlen aufgeschlüsselt nach Antriebvarianten für 2021 bekanntgegeben. Dabei zeigt sich vor allem bei den Lastwagen, dass immer mehr Logistikunternehmen und Spediteure europaweit auf alternative Treibstoffe wie CNG und LNG beziehungsweise die nachhaltigeren Varianten Biogas und LBG setzen.
10’300 der neuen Lastwagen wurden 2021 von alternativen Treibstoffen angetrieben, das waren satte 40,7 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Reinelektrische Trucks konnten zwar ebenfalls zulegen, aber kommen 2021 erst auf 1582 Stück und somit auf ein Plus von 27,5 Prozent. Immer noch sehr beliebt ist bei den Trucks weiterhin der herkömmliche Diesel-Truck, der auf 306’598 Stück und immerhin ein Plus von 11,9 Prozent gegenüber den Auslieferungen im Vorjahr kam.
Den größten Anteil an Bestandsfahrzeugen mit alternativen Antrieben haben über alle Segmente die alternativen Kraftstoffe.

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REPowerEU: gemeinsames europäisches Vorgehen für erschwinglichere, sichere und nachhaltige Energie
DIe EU hat am 08.03.2022 den Entwurf eines Plans vorgestellt, mit dem Europa deutlich vor 2030 von fossilen Brennstoffen aus Russland unabhängig gemacht werden soll. Im besonderen geht es dabei um Erdgas. Im Gegensatz zur bisherigen Linie spielt jetzt Biomethan eine erstmals genannte Rolle und sowohl Produktion als auch Einfuhr sollen gesteigert werden. Nach Schätzungen der Verbände könnten wir 30-40% des heutigen Gasverbrauchs der EU durch die Produktion von Biomethan aus Abfall- und Reststoffen innerhalb der EU ersetzen.
https://ec.europa.eu/commission/pressco ... 0M%C3%A4rz

Stand: 2.04.2022

640 von ca. 800 CNG Tankstellen in Deutschland sind auf 100% Biomethan aus Rest- und Abfallstoffen umgestellt. Stand: 12.03.2022 :D

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Wer sich mal einen Überblick über Biogasanlagen mit Biomethanaufbereitung und Netzeinspeisung verschaffen möchte, kann sich dieser Karte von https://www.biogaspartner.de/einspeiseatlas/ bedienen. Es sind leider viel zu wenige um die pötzliche Nachfrage aus Industrie, Logistik und Haushalten zu bedienen.
Stand: Jan. 2021
https://www.google.com/maps/d/u/1/edit? ... sp=sharing

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Quelle: AUTO360.de
Endlich scheint SEAT dem kleinen 1,0 TGI Triebwerk seine Anfahrschwäche abgewöhnt zu haben. Ein Plädoyer von Dietmar Stanka für den sauberen und günstigen CNG-Antrieb. Zum Test des Facelift gibt es einen eigenen Beitrag bei AUTO360.
https://auto360.de/video-seat-arona-tgi-sauber-mit-cng
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WäPu2014
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Re: Alternativer Kraftstoff Biomethan/CNG - 03/2022

Beitrag von WäPu2014 »

März 2022
Stand: 20.03.2022
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Quelle: Solaris
Bei der Preisverleihung zur Grünen Hauptstadt Europas im September 2021 wurde Tallinn zur „Grünen Hauptstadt Europas 2023“ ernannt. Damit honorierte die Jury die ökologisch orientierte Politik und die miteinander verknüpften strategischen Ziele, die den Gedanken des Europäischen GreenDeals verkörpern. Bis 2023 wird Tallinn seinen öffentlichen Nahverkehr auf CNG-Busse mit Biomethan umgestellt haben. 350 Busse von Solaris werden dann im Einsatz sein. Die 12 Meter-Version für 80 Fahrgäste sowie die 18 Meter-Gelenkbusse für 150 Fahrgäste. Nachhaltige Mobilität spielt in Talinn ein große Rolle, da rund 75% der Einwohner den ÖPNV nutzen. Das Biomethan kommt aus neu errichteten Biogasanlagen, die mit den Bioabfällen der Region Tallinn betrieben werden sollen.
Update ÖPNV in Paris:
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Quelle. Scania
Scania hat ein weiteres Los CNG Busse für den Großraum Paris ausgeliefert.
Zum Vergleich hat München 8 Elektrobusse im Einsatz, die allerdings seit Oktober wegen dem Brand in Stuttgart ausser Betrieb sind, erwartet 2 weitere Busse in 2022 und 14 in 2023. Bis 2035 sollen alle Dieselbusse abgelöst sein. Bis dahin dürfen wir in München die Stinker weiterhin hautnah geniessen. CNG riecht nicht, rußt nicht, die Motoren sind technisch ausgereift und bis zu 50% leiser als Dieselantriebe.

Stand: 15.03.2022
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Unser Auto hatte mal wieder einen Gastauftritt für ein Tanktutorial des CNG Clubs. Gas tanken ist wirklich einfach, aufsetzen, verriegeln, Startkopf drücken und sich am Preis erfreuen. Teilbetankungen machen überhaupt keinen Sinn, die Preise sind stabil und unterliegen keinen stündlichen Schwankungen.
https://youtu.be/d-b0UnGSbO8
Und wer uns mal kennenlernen möchte, hier einer unserer Fernsehbeiträge für den Bayerischen Rundfunk für interessierte Neueinsteiger.
https://youtu.be/kfnL-NZm5cc

Stand: 12.03.2022
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Auf einer Presskonferenz bezeichnete der BUND Naturschutz diese Woche neue Maisfelder für mehr Biogas seien "das kleinere Übel", wenn es dafür beim Atomausstieg bliebe. Unverändert ist weiterhin die Position des Umweltbundesamtes: "Forderungen, die produzierten Biogasmengen zu erhöhen, um damit vermeintlich unabhängiger von russischem Gas zu werden, betrachten wir kritisch.“ Und immer wieder mit der gleichen Argumentation der Nutzungskonkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
Dabei ist eine Vergrößerung der Maisanbauflächen gar nicht notwendig. Derzeit landen nur rund 25% an Bioabfällen aus den Haushalten oder Gülle und Mist aus der Landwirtschaft in den Biogasanlagen. Zudem könnte man die heute geltenden Deckelungen der Anlagen aufheben und zusätzliches Gas produzieren. Generell ist selbst der Bund Naturschutz dafür, dass der Ausbau hin zu mehr Biogas vor allem mit mehr Gülle, Mist und dem Schnitt von Blühflächen gelingt.
Die Nachfrage nach Biomethan als Ökoheizgas ist jedenfalls groß und Anbieter wie Naturstrom können derzeit die Nachfrage nicht bedienen. Dazu kommt, dass z.B. in Bayern nur 22 der 2500 Biogasanlagen überhaupt in der Lage sind Biomethan in das Erdgasnetz einzuspeisen.
Auch das beliebte Argument der Effizienz ist für mich nicht stichhaltig. Klar kann eine PV-Anlage auf 1 Hektar Fläche genau so viel Strom erzeugen wie eine Biogasanlage aus 40 Hektar Mais. Allerdings ist Biogas und Biomethan viel besser speicherbar als Strom und steht damit eben auch Heizungen, Verkehr und als Stromreserve zur Verfügung. Der Mix ist entscheidend.

Stand: 06.03.2022
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Quelle: ENVITEC, Latina (Italien)
Wie schon mehrfach hier thematisiert, lässt sich Biogas nicht einfach in das Erdgasnetz einspeisen, sondern muss vorher gereinigt und der Methananteil erhöht werden. Je nach Anlage besteht es aus ca. 60% Methan, ca. 40% CO2 und Spuren von Schwefelwasserstoff, Stickstoff und sonstigen Gasen.
Fossiles Erdgas besteht dagegen aus 80-90% Methan. Die Firma Envitec Biogas AG plant , baut und betreibt Biogasanlagen. Auf ihrem YOUTUBE-Kanal stellen sie die Technologie verständlich vor. Hier ein Beispiel für die Reinigung von Biogas zur Einspeisung in das Erdgasnetz.
https://youtu.be/-amYr48fn-s
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Alternativer Kraftstoff Biomethan/CNG - 02/2022

Beitrag von WäPu2014 »

Februar 2022

Stand: 21.02.2022
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Quelle: Meichle + Mohr
130000 km im Jahr fahren die Baufahrzeuge der Firma Meichle+Mohr GmbH im Jahr mit BioCNG.
Ein Erfahrungsbericht zu CNG und betrachtete Alternativen aus der Transportlogistik.
https://www.cng-mobility.ch/beitrag/spa ... ahrzeugen/

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Quelle: SNAM
Der niederländische Energieversorger OrangeGas und der italienische Infrastrukurspezialist SNAM wollen in Deutschland BIO-LNG Tankstellen aufbauen. Bis Ende 2022 sollen 4 Projekte realisiert werden, in den nächsten 3 Jahren weitere 20. 
Das passt zum Trend in Europa. Innerhalb von 2 Jahren hat sich die Anzahl der LNG Tankstellen auf 505 verdoppelt. Spitzenreiter sind wie beim CNG Italien und Deutschland mit jeweils über 100 Stationen.
OrangeGas ist in Deutschland bereits Marktführer bei CNG-Tankstellen und verkauft an den über 120 Stationen grundsätzlich zu 100 Prozent regeneratives Biomethan. Schon ab 2023 soll dies auch für alle LNG Tankstellen umgesetzt werden.

Stand: 15.02.2022
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Quelle: www.spektrum.de
Die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) verpflichtet die Mineralölwirtschaft beim in Verkehr bringen von Diesel- und Otto-Kraftstoffen die geforderten Reduzierungen einzuhalten. Die Quote lag in 2021 bei 6 Prozent oder umgerechnet 14,2 Millionen Tonnen CO2. Ab 2022 sollen es sieben Prozent sein. Schrittweise soll bis 2030 eine Minderungsquote von 25 Prozent erreicht werden. Basis für den Vergleich ist dabei das Jahr 2010. Bisher machen Biokraftstoffe laut der Statistik des Hauptzollamtes mit 92 Prozent den Löwenanteil an der Erfüllung der Quote aus. Ohne Biodiesel, Bioethanol und Biomethan findet Klimaschutz im Straßenverkehr faktisch nicht statt. Neben biogenen Kraftstoffen können auch Strom für die Elektromobilität und grüner Wasserstoff auf die Quote angerechnet werden. Elektromobilität macht bisher nur 0,1% der Quote aus.

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Quelle: IVECO
Mit Biomethan betriebene CNG und LNG LKW´s erleben gerade einen Boom und sorgen so auch für der Erhalt der Tankstellen für die kleine Gruppe der CNG PKW´s. Nach den Bestellungen von CNG LKW´s für das USA Geschäft baut nun AMAZON auch seine Flotte in Europa mit der gleichen Technik aus. In Summe sollen 1064 IVECO S-WAY CNG LKW das Logistikgeschäft von AMAZON und seinen Partnern umweltverträglicher machen. Über 200 Stück sind bereits in Dienst gestellt worden und bis Ende 2022 sollen 1000 CNG LKW unterwegs sein. In den Zugmaschinen sind die größtmöglichen 1052-Liter-CNG-Tanks verbaut, die eine Reichweite von bis zu 620 Kilometern zwischen den Tankvorgängen ermöglichen. AMAZON plant alle LKW mit Biomethan zu betreiben.
https://blog.aboutamazon.de/nachhaltigk ... ner-flotte

Stand: 08.02.2022
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Quelle: Biomethan-Anlage Staßfurt, MVV Energie AG
Anbieter von qualitativ hochwertigen Biomethan aus Abfall- und Reststoffen als Heizgas haben aktuell einen schweren Stand. Wer sich nicht langfristig Kapazitäten am Markt gesichert hat, muss seine Biomethan-Tarife ausdünnen. So kann Naturstrom derzeit trotz großer Nachfrage nur den 10% Bio-Tarif anbieten. Hintergrund sind die Vorgaben der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) von 2015 an die Mineralölwirtschaft. Mit nach REDII zertifizierten E-Fuels aller Art lassen sich die Einsparvorgaben schnell und effektiv erreichen. Die erzielbaren Preise sind im Verkehrssektor deutlich höher als im Energiebereich und so können Anbieter von Heizgas die aufgerufenen Preise schlicht nicht zahlen bzw. nicht an die Verbraucher weitergeben. In den letzten Jahren gab es keine verläßlichen politischen Planungsvorgaben für die Betreiber von Biomethananlagen, da vor allem im Umweltbundesamt Biomethan mit der Tellerdiskussion besetzt war. Dies gilt aber eben nicht für REDII Anlagen, die sich primär aus Abfall- und Reststoffen wie z.B. Gülle, Mist, Stroh, Molkereireste, Traubentrester, Grünabfälle aus der Restmülltonne etc. bedienen müssen. So wurden einfach kaum neue Anlagen gebaut und die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem. Da Biomethan nun auch im Schwerverkehr verstärkt zum Einsatz kommt, besteht dringend Nachholbedarf.
Und das Potential ist da. Nach aktuellen Daten liefern derzeit die europäischen Biogasanlagen ca. 4,6% des europäischen Gasbedarfs. Mit der in Europa verfügbaren und zulässigen Biomasse könnte man aber 30-40% des europäischen Gasbedarfs decken und die Abhängigkeiten von fossilen Importen deutlich reduzieren. Irgendwie geht es den Biogasanlagen derzeit wie den Windturbinen, keiner mag sie aber ohne sie werden wir die Klimaziele nicht erreichen.


Stand: 01.02.2022
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Quelle: www.motor.es
Seit fast 4 Jahren werben wir für den CNG Antrieb mit Biomethan. Was wir kaum zu hoffen wagten ist jetzt eingetreten. Unter 121 PKW vieler Hersteller und aller Antriebsarten hat der ADAC den Methanantrieb auf Basis seiner echten Abgaswerte im Betrieb zum Sieger 2021 gekürt. Unser eigener Vergleich der Antriebskonzepte und unsere Entscheidung für den SEAT LEON TGI hat nun auch der ADAC bestätigt. Bei 40% Biomethan als gesicherte Basis der Verkaufsmengen aus 2020 sind die Kompakten LEON und GOLF aus dem VW Konzern allen Elektro-, Diesel und Hybridkonzepten überlegen. Mit der Einführung der CO2 Steuer und der THG Vorgaben an die Mineralölfirmen ist der Biomethananteil im Verkauf in Deutschland inzwischen auf über 80% gestiegen.
Auf Platz 3 folgt der elektrische Hyundai Kona. Wie beim Gasmix hat hier der ADAC den deutschen Strommix als Basis angesetzt.
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/t ... ste-autos/

Und man findet die CNG Fahrzeuge auch unter den Preis-Leistungssiegern beim ADAC. Für alle, die einen BioCNG Tankstelle in der Nähe haben und einen PKW benötigen, ist der CNG Antrieb eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative. Die Nachfrage nach gebrauchen CNG Fahrzeugen steigt und der 1,4 TGI Motor ist zwar etwas schwächer als der aktuelle 1,5 TGI, motorisiert den relativ leichten LEON aber völlig ausreichend bei vergleichbaren Verbrauchswerten.
Wer mal in der Umgebung nach CNG Tankstellen suchen möchte, sollte den Tankstellenfinder von gibgas.de verwenden. Preis- und Verfügbarkeitsdaten werden direkt zwischen den Anbietern, den App-Nutzern und der GibGas-Datenbank ausgetauscht.
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Re: Alternativer Kraftstoff Biomethan/CNG - News und Tagebuch

Beitrag von WäPu2014 »

Tagebuch pausiert für ca. 2 Monate
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Re: Alternativer Kraftstoff Biomethan/CNG - 2021/11

Beitrag von WäPu2014 »

November 2021
BioCNG-Preis im November in München-Neuaubing bezogen auf 1 Liter Benzin: 77ct :D

Stand: 26.11.2021
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Die Methanverluste aus Biogasanlagen sind immer ein großes Streitthema zwischen Befürwortern und Gegnern der Technologie. In die Umwelt abgegebenes Methan ist neben den Energieverlusten, also konkret weniger Einnahmen, auch schädlich für das Klima. Gerade für die Anlagen, die sich für die Anrechnung von CO2 Zertifikaten qualifizieren wollen, ist das ein wichtiges Element. Die Länder Deutschland, Österreich, Schweden, Dänemark und Schweiz haben nun in einem einem gemeinsamen Projekt über 30 Anlagen untersucht und die Methanemmissionen gemessen. Wichtigstes Ergebnis sind zum einen die großen Unterschiede in den Anlagen und zum anderen hängt die Methanemmission nicht mit der Anlagengröße zusammen. Also viel Gasproduktion bedeutet nicht gleichzeitig viel Methanverlust.
https://energeiaplus.com/2021/10/05/unt ... slateto=de

Stand: 21.11.2021
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Quelle: © Heiða Helgadóttir für DIE ZEIT
Bei der Biogasproduktion fallen große Mengen CO2 an. Normalerweise wird dieses CO2 möglichst entweder in die Anlage zurückgeführt oder z.B. in einer angrenzenden Gärtnerei verwendet. Aber dieses CO2 in hoher Konzentration wäre viel einfacher dauerhaft einzulagern als es erst mühsam der Luft zu entziehen. Über eine entsprechende Anlage in Island haben wir hier im September berichtet.
Die aktuell ca. 10000 Biogasanlagen in der EU könnten so einen deutlich höheren negativen CO2 Beitrag erzielen, als z.B. nur durch Methanvermeidung aus der Gülleverwendung. Bis zu 15% der jährlichen CO2 Emmission der EU könnten so vermieden werden.
https://www.inpactmedia.com/wirtschaft/ ... ere-ziehen

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Der Weltklimagipfel hat gefühlt mehr Energie verbraucht, Treibhausgase verursacht und heiße Luft produziert als er in der Zukunft zusätzlich positiv bewirken könnte. Es bleibt also wie es schon vorher war. Jeder einzelne kann und sollte seinen Beitrag im Rahmen seiner Möglichkeiten erbringen. Als ich vor knapp 20 Jahren mit der Arbeit an dem Fußabdruck meiner Familie begonnen habe, ging es mir hauptsächlich um die Zukunft meiner Kinder und mir von eben diesen nachher nichts vorwerfen lassen zu müssen. Inzwischen werde ich wohl den Klimawandel noch selber intensiver erleben als ich erwartet habe. Wenn wir es nicht als Vorbild leben, macht es die nächste Generation nachweislich auch zu selten.
Fast 90% von unserem persönlichen Fußabdruck haben wir selbst in der Hand. Also im wesentlichen Energie, Wärme, Verkehr und Konsum. Wer also noch konventionellen Strom bezieht, kann meist ohne Mehrpreis auf einen guten Ökostromtarif wechseln. Wer Gas im Haus für Heizung einsetzt, kann anteilig Biomethan aus Rest- und Abfallstoffen für einen Aufpreis bestellen, z.B. bei den Heidelberger Bürgerwerken (der Unterschied zu fossilem Erdgas wird immer geringer). Auto fahren, nur wenn es notwendig ist und nicht bei schönsten Wetter am Sonntag den km zum Bäcker. Leider häufig in meinem Umfeld zu beobachten. Wer sich schon einen Stromer gönnt, bitte auch mit echten Ökostrom betreiben, sonst ist er aktuell über den Lebenszyklus eine CO2-Schleuder, schlechter als ein Diesel und kein Beitrag. Für unser Fahrzeug haben wir uns bewusst für Biomethan entschieden und konnten das auch konsequent umsetzen. Gemeinsam mit der kleinen Gruppe von organisierten CNG Fahrern haben wir die meistenTankstellen schon zur Umstellung bewogen und liegen derzeit in D bei 80% BioCNG im Verkauf.
Der persönliche Konsum ist tatsächlich ein großer Hebel. Fleischreduzierung, Einkaufsverhalten und vor allem Urlaub sind die größten Potentiale. Bei den Lebensmitteln setzen wir auf lokal/regional Bio, dann regional und dann kommt es drauf an wo es her kommt.
Unser Anlageverhalten haben wir, wo immer es geht, auf die Mindeststandards ESG und SRI ausgerichtet und diese haben sich gleich oder besser entwickelt als mit konventionellen Anlageprodukten. Mit CO2-Zertifikaten oder pachtbasierten CO2-Kompensationen haben wir nur schlechte Erfahrungen gemacht und setzen auf Beteiligungen z.B. über Genossenschaften mit Eigentumsaufbau.
Auf den Urlaub muss man nicht verzichten, aber schon Anreise und Auswahl der Unterbringung haben den größten Effekt. Auf Flüge verzichten wir, die Unterkunft sollte sich aktiv um die eigene Klimawirkung kümmern und dies auch nachvollziehbar nachweisen. GreenWashing ist leider inzwischen weit verbreitet. Ein für mich sehr positives Beispiel, persönlich geprüft und empfehlenswert, ist der Steineggerhof in Südtirol.
https://www.steineggerhof.com/de/bio-bi ... erhof.html

Stand: 20.11.2021
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Das Umweltbundesamt möchte den Steuerbonus für Agrardiesel kippen. 25 bis 45 Liter Diesel verbraucht ein Traktor pro Stunde. Bisher bekommen die Bauern etwa 21 Cent pro Liter Diesel zurückerstattet. Aber dies gilt als eine klimaschädliche Subvention. Über alternative Antriebskonzepte in der Landwirtschaft haben wir hier schon berichtet, aber wie kann noch mehr Biomethan ohne Tank/Teller Diskussion erzeugt werden? Das Ziel muss eine vollständige Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft sein, nicht nur im Anbau sondern auch beim eigenen Energieverbrauch. Hier ein weiteres Beispiel aus der italienischen Weinbauregion Emilia-Romagna. 20% des Traubengewichts entfallen auf den Trester, also der feste Bestandteil, der nach dem Pressen übrig bleibt. Eine Tonne Trester ergeben 500 kWh Biogas. Zum Vergleich, aus einer Tonne Maissilage läßt sich etwas die doppelte Menge Biogas erzielen. Mais muss aber dazu angebaut werden, Trester fällt als Restprodukt ab und nur ein Bruchteil kann als Dünger wieder ausgebracht werden. Aber wohin damit? In der Region entsteht gerade eine Biogasanlage mit einer jährlichen Kapazität von 140 GWh, gefüttert ausschließlich aus den Resten des Weinanbaus und der Landwirtschaft. Das Gas wird zu Biomethan aufbereitet und als CNG oder LNG in der Region abgegeben.

Stand: 14.11.2021
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Im Rahmen einer Partnerschaft der Abfallwirtschaft in Köln werden in den nächsten Jahre rund 100 Nutzfahrzeuge mit BioCNG unterwegs sein. Dabei transportieren die Fahrzeuge die Basis für ihren eigenen Kraftstoff selbst und ermöglichen einen sinnvollen Kreislauf. Ein Teil der gesammelten Bioabfälle wird in der städtischen Biogasanlage verarbeitet, das Biogas zu Biomethan aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist. Die Gärreste gehen als Dünger zurück aufs Feld.
Die CO2-Einsparung wurde mit jährlich rund 2.100 Tonnen berechnet. Der Ausstoß an Feinstaub wird um fast 95 Prozent gesenkt. Gleichzeitig geht die Geräuschbelastung durch die Fahrzeuge im laufenden Betrieb im Vergleich zu Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb um gefühlte 50% zurück.
https://www.rheinenergie.com/de/unterne ... 57216.html

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Tanken für die Hälfte oder besser Tanken für umgerechnet 70 - 85 ct pro Liter Benzin. BioCNG aus regenerativen Quellen bietet ein hohes Sparpotenzial für Geldbeutel und Klima in allen Verkehrsbereichen. Ein Fazit von AUTO360.de und dem CNG Club.
https://auto360.de/guenstig-tanken-mit- ... in-problem

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Der größte französische Großhändler CARREFOUR, zweitgrößter Händler Europas und Mitbewerber von ALDI und Co, setzt schon seit 2012 auf BIO-CNG Fahrzeuge. Dieser Tage wurde der 600. IVECO S-Way übernommen. Damit verfügt die Firma über die größte europäische Flotte von LKW mit alternativem Antrieb. Laut Aussage des Vorstandsvorsitzenden soll der Anteil an Biomethan-LKW in der Flotte bis Ende 2025 rund 24 Prozent und bis Ende 2030 sogar 30 Prozent erreichen. Biomethan hat sich als perfekt für die interne Transportorganisation erwiesen und spart rund 100 Tonnen CO2 pro Jahr und Fahrzeug ein. Günstige und umweltschonende Logistik wird so zum Wettbewerbsvorteil.

Stand: 06.11.2021
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Quelle: Zukunft Gas/Jonas Friedrich
Von 2019 auf 2020 hat sich der LNG-Absatz verdreifacht. Trotzdem wurde bis September 2021 bereits wieder die doppelte Absatzmenge von 2020 erreicht. Somit verspricht der Einsatz von LNG-Trucks eine schnelle CO2-Reduktion. Besonders attraktiv wird die Technologie durch den Einsatz von Bio-LNG, denn damit fahren LKW sehr klimaschonend.
Denn wie beim CNG-Antrieb, bei dem mit Biogas im Tank jedes Fahrzeug deutlich CO2 reduziert unterwegs sein kann, sind auch die LNG-Trucks durch den sogenannten «Fuel-Switch» von heute auf morgen auf hohe Nachhaltigkeit umstellbar, wenn sie statt des herkömmlichen Gasmixes beim LNG auf LBG/Bio-LNG setzen und somit keinen fossilen Treibstoff mehr tanken.

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Für den umweltschonenden Feldeinsatz gab es bislang nur den hier schon mal vorgestellten T6 Methan Power von New Holland, einen Traktor mit einem 179 PS starken CNG-Antrieb, der dank BioCNG nahezu CO2-neutral arbeitet. Allerdings haben wir auf Nachfrage bei potentiellen Betreibern erfahren, dass die Leistung des Traktors für viele Aufgaben der Landwirtschaft zu gering ist. Mit dem Auga M1, dem weltweit ersten Hybridtraktor mit Biomethan- und Elektroantrieb, gibt es nun eine Alternative. Der Auga M1 arbeitet mit einem hybriden Biomethan-Elektro-Antrieb. Ein mit Biogas betriebener Verbrennungsmotor liefert die Antriebsenergie für die E-Motoren, welche die Räder antreiben. Das patentierte Design der Auga-Gruppe erlaubt es dem Traktor, grössere Biogasflaschen zu verwenden. Im Normalbetrieb, wenn keine hohe Leistungen gefordert sind, speichert der Traktor die erzeugten Energiereserven in Batterien. So kommt das System mit einem relativ kleinen, aber effizienten Verbrennungsmotor aus und kann bei Bedarf hohe Leistungsspitzen abrufen. Die neuartige Hybridlösung soll es dem Traktor erlauben, bis zu 12 Stunden auf dem Feld im Einsatz zu sein und die Arbeit eines bis zu 400 PS starken Dieselmotors zu erledigen.
https://moderner-landwirt.de/auga-m1-hy ... biomethan/

Stand: 01.11.2021
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Berliner Autotage 2021 - Sonderschau BioCNG-Fahrzeuge
In der Halle 2.2 Eingang Süd der Messe Berlin gibt es zum 6. Mal eine "Sonderschau BioCNG-Fahrzeuge“. Mehrere Serienfahrzeuge werden ausgestellt. Im Gegensatz zu den meisten Autohäusern sind kompetente CNG Berater vor Ort und informieren über Modelle, Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und Tankstellennetz. Wer sich umfassend zu dem Thema informieren möchte, kommt zwischen 11. und 14. November vorbei. Es lohnt sich.
https://www.gibgas.de/Aktuelles/Kurzmel ... uge?id=328

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2018 hat der Stadtrat von Straubing die Umstellung der Busflotte der Stadtwerke auf CNG und Biomethan mit breiter Mehrheit beschlossen. Ende 2021 sollen bereits zehn Biomethan-Stadtbusse in Betrieb sein. Das Biomethan kommt von der Fa. Verbio und wird hauptsächlich aus Strohresten der Landwirtschaft erzeugt. Antriebstechnologie und der verwendete Kraftstoff reduzieren nicht nur den CO2-Ausstoß um rund 90%, sondern sind auch im Hinblick auf Feinstaub und Stickoxide für die Stadt einer erhebliche Entlastung. Die bislang noch vorhandene mobile Übergangstankstelle soll ab Juli 2022 durch einen Neubau am Südring ersetzt werden, der auch für Privatkunden zugänglich ist. Der Spatenstich ist jetzt erfolgt.
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Re: Alternativer Kraftstoff Biomethan/CNG - 10/2021

Beitrag von WäPu2014 »

Oktober 2021
Stand: 23.10.2021
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Welches Auto ist laut ADAC das günstigste Fahrzeug in der Mittelklasse im Vollkostenvergleich?
Berücksichtigt wurden Anschaffungspreis, der Wertverlust und die Ausgaben für den Kraftstoff sowie Motorölwechsel, Autowäsche, Versicherung, Werkstatt- und Reifenkosten.
Das Auto wird mit einer Haltedauer von 5 Jahren und einer durchschnittlichen Jahreslaufleistung von 15 tkm angesetzt. Nein, es ist kein Diesel und kein Stromer, es ist ein CNG Fahrzeug. Wer günstig und umweltschonend fahren möchte, fährt Bio-CNG.
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/a ... sse-autos/

Eine Marktauswertung des Ökostromanbieters LICHTBLICK hat ergeben, dass Kunden an Standardladesäulen bis zu ca. 50% mehr zahlen als für Haushaltstrom und fast doppelt so viel an Schnellladesäulen. Demnach koste die Ladung eines VW ID.3 für 100 Kilometer mit einem durchschnittlichen Haushaltsstromtarif etwa 4,48 Euro. An einer Ladesäule wären hierfür bis zu 6,68 Euro fällig, an einer Schnellladesäule in der Spitze bis zu 10,77 Euro. Meist sind die Tarifkosten für den Verbraucher dabei nur schwer zu erkennen.
Da lobe ich mir die klare Auszeichnung von CNG an den Tankstellen und den stabilen Preis. Unser LEON ST kostet uns im Kraftstoffverbrauch für Bio-CNG im Durchschnitt der letzten 3 Jahre 4,50 EUR pro 100 Kilometer, Tendenz abnehmend.
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Beispielrechnung Skoda Octavia Combi, Anbieter Orangegas, Preisstand: 20.8.2021 mit 112,9 ct/kg (H-Gas)

Stand: 16.10.2021
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Verwendete Kraftstoffe im Bestand und bei den Neuzulassungen 2020.
Dem gegenüber steht die Erwartungshaltung der Verbraucher bezgl. der heutigen und zukünftigen erneuerbaren und klimaschonenden Antriebskonzepte. Nur auf die Elektromobilität zu setzen, scheint für viele der falsche Weg. Wer sich ein Auto aus dem VW-Konzern zulegen möchte, sollte sich die TGI Varianten ansehen. Eine Beratung in den Autohäusern wird es dazu mit wenigen Ausnahmen leider kaum geben, wir oder der https://www.cng-club.de/ können hier helfen.
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Stand: 11.10.2021
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In München fahren 28 Müllautos mit Bio-CNG, 34 weitere kommen bis Mitte 2022 dazu und das einzige Elektrofahrzeug der Flotte ist für die Zeitung abgelichtet worden. Klar braucht es für so viele neue CNG Fahrzeuge mit großem Tank größere Druckspeicher an ausgewählten Tankpunkten, die meisten Tankstellen sind in MUC auf PKW ausgelegt und vorbildlich über die Stadt verteilt. Es bleibt einem CNG Fahrer nach einer LKW Betankung nicht viel Druck übrig und es dauert etwas bis die Kompressoren wieder aus dem Erdgasnetz nachbefüllt haben.
Berlin und andere große wie kleine Städte produzieren aus dem kommunalen Abfall in eigenen Biogasanlagen Biomethan, speisen ins Netz und verkaufen an den schon ein vorhandenen Tankstellen auch an sonstige Kunden Es gibt auch Lösungen für ein nächtliches Massentanken im Depot mit deutlich weniger Druck. Leider gibt es nur noch wenige Firmen, die solche Technik planen und realisieren können, da Politik und Industrie das Thema CNG über Jahre vernachlässigt haben.
https://amp.abendzeitung-muenchen.de/mu ... art-760923

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Bundesumweltministerin Svenja Schulze erklärte: „Klimafreundliche Kraftstoffe leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Klimaschutz im Verkehr. Doch was gut fürs Klima ist, darf nicht der Umwelt schaden. Daher verbannt Deutschland Palmöl ab 2023 aus dem Tank. Der Anteil von Biokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen [soll] insgesamt nicht weiter anwachsen. Kraftstoffe aus Gülle und Stroh oder altem Frittierfett dagegen schonen natürliche Ressourcen und senken den CO2-Ausstoß der zugelassenen Fahrzeuge.“ Nach dem Beschluss des Bundeskabinetts wird die neue Verordnung voraussichtlich im Oktober verkündet und tritt am 01. Januar 2022 in Kraft. Der Anteil von fortschrittlichen Biokraftstoffen aus Stroh und Gülle soll bis 2030 von derzeit nahe null auf mindestens 2,6 Prozent steigen. Oberhalb der vorgegebenen Mindestmengen wird ihre Verwendung zusätzlich mit einer doppelten Anrechnung innerhalb der THG-Quote gefördert. Über 110 Mio. Tonnen CO2 sollen so durch nachhaltige Biokraftstoffe eingespart werden.
Quellen: BMU und BBE

Stand: 07.10.2021
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Quelle: Stadtwerke Augsburg
Man muss zwischen den vielen Elektromobilitätsförderungen schon etwas genauer hinsehen, aber Brüssel hat jetzt auch die Förderung von biomethangetriebenen Bussen im ÖPNV mit der technologieneutralen „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ genehmigt. Gefördert werden dabei Machbarkeitsstudien, Beschaffung der Busse sowie der notwendigen Infrastruktur. Die laufenden Betriebskosten müssen die Antragsteller selbst tragen. Während beispielhafte Betriebsszenarien für BioCNG-Busse schon in vielen Städten mit teils hunderten von Bussen je Flotte weltweit existieren, sind Betrieb und Kosten einer Elektroflotte noch weitgehend Neuland für die Betreiber.
https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Press ... busse.html

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Quelle: auto360.de
Ein sehr realistischer Fahrbericht zum Skoda Kamiq mit dem 1,0 Liter TGI Motor kommt wieder von Dietmar Stanka. Der kleine Motor ist im UP gut aufgehoben, im Polo noch akzeptabel aber für die CrossOver einfach zu schwachbrüstig. Leider dürfen wohl weder SEAT noch SKODA den 1,5 Liter TGI in dieser Klasse seitens VW verbauen. Dieser Motor würde deutlich besser zu dem Fahrzeug passen und zudem noch sparsamer im Verbrauch sein.
https://auto360.de/test-skoda-kamiq-g-t ... r-tscheche
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Re: Alternativer Kraftstoff Biomethan/CNG - 09/2021

Beitrag von WäPu2014 »

September 2021

Stand: 27.09.2021
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Laut VW emittiert ein Golf 8 TDI im Laufe seines Lebens nach 200 tkm Laufleistung 32,1t CO2.
Ein ID3 mit dem EU-Strommix „nur“ 27,9t, allerdings mit dem deutschen Strommix schon 33,7t CO2.
Dazu trickst VW auch noch mit dem CO2 Werten für Fahrzeug und Akku und setzt den Strom aus österreichischen Wasser- und Pumpspeicherkraftwerken mit einem CO2 Wert von 0 statt mit ca. 39 Gramm je kWh an.
Ein Golf 8 TGI mit dem deutschen CNG-Mix 20% Erdgas und 80% Biomethan kommt dagegen auf 14,7t CO2.
Mindestens 3500 EUR kostet also 1 Tonne CO2 Einsparung im besten Fall an Fördergeldern für die Elektromobilität.
Das geht auch effektiver:
- 64 EUR kostet 1 Tonne CO2 im Rahmen einer Wiedervernässung eines Moores
- 112 EUR ist die geforderte Klimaleistungsprämie für den Erhalt von 1 Hektar Wald und bindet 8 Tonnen CO2 pro Jahr
- 850 EUR kostet es 1 Tonne CO2 aus der Luft zu filtern (Stand 2018)
UPDATE: Auf Island wurde diesen Monat die weltweit größte Anlage zur Abscheidung von CO2 aus der Atmosphäre in Betrieb genommen. Pro Jahr sollen 4.000 Tonnen CO2 aus der Luft gefiltert und in 1000 Metern Tiefe eingelagert werden. Die Anlage wird zwischen 10 Mio und 15 Mio US$ kosten. Über eine typische Lebenszeit eines KFZ von 15 Jahren gerechnet, wären das maximal 250 US$ je Tonne CO2. Die Anlage ist sicher auf eine längere Laufzeit ausgelegt.

Stand: 24.09.2021
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In Deutschland liegen wir bei 80% Biomethan im CNG Verkauf und damit entsprechen die CO2 Emission von dem verkauften CNG ca. 45 g/km. Im Vergleich liegt damit ein CNG Fahrzeug trotz des etwas höheren CO2 Verbrauchs bei der Produktion des Autos in Summe über 200 Tkm heute schon bei knapp 15 Tonnen CO2 über seine Lebenslaufzeit. Aber trotz dieser Tatsachen, interessiert das die meisten politischen Parteien incl. EU Kommission offiziell nicht. Wir brauchen weniger und leichtere Fahrzeuge, intelligente Antriebskonzepte z.B. mit kleinen Motoren in Kombination mit kleinen Akkus und ausschließlich den Elektromotor für den Vortrieb, einen besseren ÖPNV und den Grünstrom für Haushalt, Heizung und Industrie. Die hohen Förderungen für die Elektromobilität wären an anderen Stelle effizienter angelegt und dann tatsächlich ein Beitrag für die Klimaziele 2030.
https://www.zdf.de/dokumentation/planet ... o-100.html
Quelle: planet e. / ZDF

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Quelle: auto360.de
Wer sich für einen unabhängigen Test eines aktuelle CNG Fahrzeugs interessiert, ist bei auto360.de an der richtigen Adresse. Im aktuellen Bericht wurde der AUDI A3 Sportback g-tron genau unter die Lupe genommen. Übrigens bei Kaufinteresse auch mal in der eigenen Gemeinde- oder Stadtverwaltung bzw. den Stadtwerken bezüglich einer Förderung nachfragen. Viele Kommunen bezuschussen alternative Antriebe und dazu gehört auch CNG. Förderbeträge um die 500 EUR sind durchaus möglich.
https://auto360.de/test-audi-a3-sportba ... nd-sparsam

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Quelle: Case Construction Equipment
Zukunftsträchtig vom Design bis zum Antrieb: Der Case Project Tetra mit 230 PS starken CNG-Antrieb. Der Motor basiert auf einem Diesel-Aggregat und kommt auf die gleiche Drehmomentenleistung wie ein herkömmlicher Diesel. Zu den mit Bio-CNG bis zu 90% geringeren CO2 Emissionen kommt noch eine deutlich hörbare Reduzierung der Motorengeräusche. Ein großer Vorteil des CNG Antriebs kommt auch in der notwendigen Abgasnachbehandlung bzw. eigentlich in der einfacheren Technik zum Tragen. Um aktuelle Emissionswerte einzuhalten benötigt der Motor nur einen 3-Wege-Katalysator. Die aus der Dieselwelt bekannten EGR, SCR, oder DPF benötigt ein CNG Motor nicht.
https://www.cng-mobility.ch/beitrag/ein ... n-anderer/

Stand: 05.09.2021
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7. Sep '21 - 12. Sep '21
Messe München
Mobilität ist im Umbruch und neue Angebote erweitern den Mobilitätsmix in der Stadt und auf dem Land. Neue Mobilitätsträger, Technologien und Akteure wie Start-ups treten auf den Plan. Und die IAA MOBILITY 2021 trägt dieser Entwicklung Rechnung. Erstmalig mit dabei auf der neuen IAA Mobility: Der CNG-Club e. V. mit einem eigenen Stand! Clubvertreter präsentieren alle Infos rund um den klimafreundlichen Antrieb BioCNG am Stand "Summit B1.A204". Weitere Infos finden Sie auf der Besucher-Website der IAA.
https://www.iaa.de/de/mobility


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Das Thema E-Fuels, also die Herstellung von Kraftstoffen mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien, Wasser und CO2 aus der Luft, nimmt etwas Fahrt auf. Die Herstellung von eFuels basiert auf der Gewinnung von Wasserstoff. Dieser entsteht durch ein Elektrolyseverfahren, welches Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Für dieses Verfahren und für alle weiteren Produktionsschritte wird Strom benötigt.
In einem zweiten Verfahrensschritt wird der Wasserstoff mit aus der Luft gewonnenem CO2 oder Industrieabgasen mit Hilfe der Fischer-Tropsch-Synthese zu einem flüssigen Energieträger, eFuel, umgewandelt. Unter hohem Druck und mit Hilfe eines Katalysators verbindet sich der Wasserstoff mit dem CO2. Durch die Nutzung von Strom bei der Herstellung spricht man von einem „Power-to-Liquid“-Verfahren: Strom wird zu einer synthetischen Flüssigkeit umgewandelt. Der Energieaufwand ist erheblich, allerdings lässt sich diese Basis zu allen herkömmlichen Kraft- und Heizstoffen verarbeiten, über die bestehende Infrastruktur transportieren und lagern sowie ohne Einschränkungen mit der aktuellen Motor- und Brennertechnologie einsetzen.
Die Idee ist, zunächst über eine Beimischungen von ca. 4% ab 2025 den klimawirksamen CO2 Ausstoß herkömmlicher Kraftstoffe zu reduzieren und ab 2050 vollständig durch E-Fuels zu ersetzen.
Die eFuel Alliance e.V. geht davon aus, daß ein Liter Diesel im Jahr 2050 mit heutigen Abgaben und Steuern zwischen 1,38 EUR und 2,17 EUR kosten könnte.
Für die E-Fuels spricht die Tatsache, dass auch 2050 noch sehr viele Fahrzeuge weltweit mit herkömmlichen Verbrennern unterwegs sein werden und im Hinblick auf die Klimaziele 2030 eine Reduzierung der THG-Belastungen im Verkehr von 12% durch E-Fuels ein wertvoller Beitrag sein würde.
https://www.e-fuels.de/landingpage/
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