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Effektivität Heizungskessel

Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 12:20
von Energiesparer185750
Wir haben einen Heizungskessel Brennwert in einem Mehrfamilienhaus.
Jahresverbrauch ca 300.000 kWh Gas.
Dieses Gas wird nur zum Heizen gebraucht.
Dierekt nach dem Kessel sind Wärmemengenzähler angebracht. Hier ist eine Wärmeemnege von nur 240.000 kWh gemessen.

Sind grad dabei zu schauen, wie hier die Effektivität zu steigern ist. Diese ist scheinbar sehr gering.

Wie groß müsste die Effektivität sein eines Heizungskessels sein?
Gibt es Erfahrungswerte?

Re: Effektivität Heizungskessel

Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 13:39
von Energiesparer221373
Hallo,

interessant wären ein paar Randdaten. Wieviel Leistung hat der Heizkessel? Wurde ein hydraulischer Abgleich durchgeführt? wurde die Heizkurve richtig angepasst? Sind alle Rohrleitungen isoliert? Wo groß ist die beheizte Fläche? Es gibt natürlich bei den gemessenen Werten immer eine gewisse Differenz durch verschiedene Verluste.

Re: Effektivität Heizungskessel

Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 15:40
von Energiesparer194908
Hallo
Jahresverbrauch ca 300.000 kWh
welche Leistung ist das ? Die dem Kessel zugeführte, oder die vom Kessel abgegebene?

Gruß

Alois

Re: Effektivität Heizungskessel

Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 21:07
von Energiesparer185750
Hallo Energeriesparer,

die 300.000 kwh ( Gas ) ist was der Kessel verbraucht hat- Stadtwerkerechnung (Gas). ( Brutto)
Direkt (5 Meter Rohr) am Kessel- Heizwasserseite sind dann Wärmezähler angeschlossen.
Hier wurde dann 240.000 kwh (netto) gemessen.

Von hier aus gehen dann weitere Stränge zu den Wohnungen mit jeweils weiteren Wärmemengenmessegeräte. ( In den Wohnungen sind Einrohrheizungen verlegt. Hydraulischer Abgleich wohl nicht durchgeführt.)
-Keine Fussbodenheizung
-Kein Warmwasser


Die Wärmemengenmesser sind im Heizungskeller alle richtig angeschlossen und zeigen auch die Temperaturen , die Rohre sind hier alle isoliert und der Keller ist nicht all zu warm.

Zum Heizungskessel, Brennwertgerät mit ca 120KW Leistung. Außentemperatur gesteuert
Baujahr 2004.

Wärmeverteilung:
Hochenergieeffizienzpumpen und Mischervorrichtung für jeden Heizkreis.

Geplant ist jetzt:
Regelmäßige Aufnahme der Daten Gasbezug und Wärme in der Verteilung

Da ich nur Eigentümer bin, ist dieser Punkt schon schwerer, da der Verwalter / Heizungsexperte mitspielen muss:
-Prüfen der Heizkennlinien / Steuerung der Mischerdventile und Durchfluss jeder Pumpe ( jede Heizungsstrang)
- Prüfen der Kennlinie der Heizung.
- Grenztemperatur Heizung ermitteln.


Danach kann mit der Optimierung
Heizungskennlinie, Durchfluss Abgleich usw.
Dieses sollte pro Strang erfolgen und dann die Summe auf den Heizkessel gelegt werden.
Der Wirkungsgrad der Heizung wird steigen, je kälter die Rücklauftemeperatur ist.


Da im nächsten Jahr auch noch die Fenster und das Dach erneuert werden soll, wird der Verlust nicht wesentlich geringer, wenn man die Ursache nicht kenn-
Hier wird nur der Nettobetrag sinken.....



Die Frage ist, was kann ich Max rausholen und den Aufwand ( Heizungsbauer ) auch darstellen zu können. Auch um den Verwalter hier einfacher zu überzeugen....

Re: Effektivität Heizungskessel

Verfasst: Montag 7. November 2016, 09:48
von Axel Horn
88% Kesselnutzungsgrad - sozusagen der Langzeitwirkungsgrad - liegt zwar über dem früher üblichen Wert von 70%, ist für einen Brennwertkessel aber nicht besonders gut, weil der bei laufendem Kessel anzusetzende Wirkungsgrad bei um die 100% liegen sollte.

Daher liegt die Vermutung nahe, dass der Kessel nicht immer mit Brennwertnutzung läuft, weil der Rücklauf eine zu hohe Temperatur hat. Es sollte nicht mehr als 55°C, besser unter 50°C aus dem Heizkreis zurückkommen. Auch die Vorlauftemperatur sollte möglichst niedrig sein, jedenfalls nicht viel über der maximalen aktuell benötigten Heizkreistemperatur liegen.

Aus welchem Wärmeerzeuger läuft die Warmwasserbereitung?

Wieviele Wohnungen hat das Mehrfamilienhaus?

Wie sind die Voraussetzungen für die Installation einer Sonnenkollektoranlage? Ab 20 m² Kollektorfläche gibt es für Mehrfamilienhäuser (ab 3 Wohneinheiten) eine attraktive Förderung, die auch weitere Optmierungsmaßnahmen an der Heizungsanlage einschließt.

Re: Effektivität Heizungskessel

Verfasst: Montag 7. November 2016, 11:01
von Energiesparer185750
Warmwasser wird mit Strom produziert in den Wohnungen über Durchlauferhitzer – leider ist eine Änderungen bei über 15 Einheiten nicht möglich- Auch sind hier einige Geschäfte…
Ich probiere hier natürlich Daten zu sammeln um den Wirkungsgrad zu erhöhen, das sind ja auch Kosten. ( Wann und wo die Anlage nicht gut läuft).

Den Vorlauf / Rücklauf werden wir uns anschauen evtl müssen wir die Pumpleistung der Pumpen erhöhen und gleichzeitig die Vorlauftemperatur zu reduzieren. / Hydrauslischer Abgleich der Stränge. Ist bei einem Einrohrheizsystem etwas schwierig, dneke ich.
Weitere Ideen sind willkommen.

Ich denke sehr viele Mehrfamilienhäuser haben so ein ähnliches Problem und würden hier gerne Verbesserungen erzielen mit wenig Geld.
Auch dann rechent sich eine neue Anlage erheblich anders, da diese anders geplant werden kann..... :D

Re: Effektivität Heizungskessel

Verfasst: Dienstag 8. November 2016, 07:37
von Axel Horn
In solchen Fällen werden häufig die elektrischen Durchlauferhitzer gegen dezentrale Frischwassererwärmer - alias Wohnungsstationen - getauscht, die ihre Energie aus Heizwasser beziehen. Wenn man auch noch in jeder Wohnung den Heizkreis an diese Wohnungsstation anbindet, kann jede Partei ihre Heizung nach Bedarf ein- und ausschalten. So wird die Situation vermieden, dass bei weitgehend geschlossenen Heizkörperthermostaten der Vorlauf ohne Auskühlung bis in den Rücklauf durchfließt.

Hauptvorteil einer solchen Sanierung ist natürlich, dass Wärme aus einem Gaskessel um einen drastischen Faktor billiger ist als Strom.

Re: Effektivität Heizungskessel

Verfasst: Dienstag 8. November 2016, 22:44
von Energiesparer185750
Mir ist bekannt das es möglich ist Frischwasserstationen in den Wohnungen einzubauen. Da wir hier einen Einrohheizung haben, ist es etwas schwieig aus meiner Sicht, die ausreichende Wärmemenge bereitzustellen.
Desweiteren ist damit noch nicht geklärt, wieviel Energie zum Schornsteing durchgefeurt werden kann bzw. wie stark dieses reduzierbar ist.

Re: Effektivität Heizungskessel

Verfasst: Samstag 12. November 2016, 15:15
von Energiesparer230077
Hallo,

Die Zahlen ergeben eine Anlagenaufwandszahl 1,25 bzw. Gesamtnutzungsgrad 80%. Das ist eigentlich gar nicht so schlecht.
Es exitieren in der Praxis meist wesentlich schlechtere Werte.
Möglich wären bei GBW Anlagenaufwandszahlen 1,07...1,1.

v.g.

Re: Effektivität Heizungskessel

Verfasst: Freitag 18. November 2016, 08:45
von Energiesparer185750
Vielen Dank für die Infos, das hier noch weiter Optimierung besteht und dass die
GBW Anlagenaufwandszahlen 1,07...1,1 bei liegen können.
Von der jetzigen Anlagenaufwandszahlen 1,25

Bei ca 14.000 Euro Brennstoffkosten lohnt es sich dann doch die Daten zu sammen und diese bei der wartendenden Firma ( Wartungsvertrag ) einzufordern.
Hier kommt der Kosten Nutzenvorteil jetzt zum Zuge.

Gut ist, das wir hier noch nicht all zu schlecht stehen-
Aus meiner Sicht ist hier dann auch ein nicht bekanntes Einsparpotential für Mehrfamilienhäusern…. :D :D