Fernwärmeanschluss - Regler richtig einstellen!!

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Energiesparer185750
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Fernwärmeanschluss - Regler richtig einstellen!!

Beitrag von Energiesparer185750 »

Hallo Energiesparer,

ich habe mir mal unseren Fernwärmeanschluss im MFH mit über 10. 000 qm angesehen. Wir erzeugen auch Warmwasser mit dem System. ( Hier wind Wärmetauscher vorhanden um die Netze zu trennen)

In den letzten Tage habe ich mir sämtliche Wartungsprokolle und die Einstellparameter mir geben lassen.
Wir verwenden einen Samson 5575.

Um die Regelventile richtig zu steuern , müssen die richtige Zeiten und Verstärkung eingetellt werden.
Dieses ist nicht der Fall.
Mit der Folge:
- Temepraturen werden hochgedreht um es Warm zu haben.
- Keine gute Nachregelung der benötigten Wärmemenge somit schwingt das ganze System und eine gute Regelung ist nicht möglich
- größere Leistungsanschluss ist nötig
- Warmwasser kann nicht richtig nachregeln,


Hier noch viel Potential drin.
Geringe Temperatur - weniger Verbrauch
Stellzeiten richtig - mehr Komfort
Stellzeiten richtig - geringer Fernwärmeanchlussleistung notwendig
Der Stromverbrauch mag etwa hochgehen- vielleicht kann diese dann auch noch angepasst werden
Zuletzt geändert von Energiesparer185750 am Donnerstag 9. Juni 2016, 10:57, insgesamt 3-mal geändert.
Axel Horn
Beiträge: 119
Registriert: Samstag 7. März 2015, 22:03

Re: Fernwärmeanchluss - Regler muss richtig einstellen

Beitrag von Axel Horn »

Was ist das für ein Fernwärmenetz, in dem die Wärmeübergabe für ein so großes Mehrfamilienhaus so schlecht eingeregelt ist? Gibt es da keine technischen Anschlussbedingungen und einen Netzbetreiber, der auf ordentliche Wärmeversorgung für seine Kunden sowie auch auf niedrige Netzrücklauftemperaturen achtet?

Grundlage einer richtigen Regelung ist ein vernünftiges hydraulisches Anlagenschema. Hier fehlen zum konkreten Fall noch einige Angaben:
* hat die Wärmeübergabe nur einen Wärmetauscher für Heizung und Warmwasser zusammen?
* wie groß ist der Warmwasserspeicher?
* wie lange dauert eine "Boilerladung" nach der Zapfspitze am Morgen?

Wenn sich Warmwasserbereitung und Heizung einen Wärmetauscher teilen, dann muss das System bei jeder Speicherladung auf ein ganz andes Leistungs- und Temperaturniveau umschalten. Bei Heizleistungen bis rund 50 kW ist es günstiger, die Nachladung immer erstmal in einen Heizwasserpufferspeicher laufen zu lassen, und aus dem heraus die Heizung sowie (über Frischwarmwassergeräte) den Warmwasserbedarf zu versorgen. Bei größeren Anlagen sollte die Übergabe zwei Wärmetauscher haben, einen für den Speicher der Warmwasserbereitung, einen für den Heizkreis, so dass beide gleichzeitig arbeiten können.

Wenn das sauber aufgebaut ist, dann kommt erst das Feintuning der Regelintervall-Zeiten für das Regelventil der Wärmeübergabe sowie auch für den Heizkreismischer.
Axel Horn - Fachingenieur für Solarthermie - 82054 Sauerlach
http://www.ahornsolar.de
Energiesparer185750
Beiträge: 80
Registriert: Mittwoch 30. September 2015, 19:03

Re: Fernwärmeanchluss - Regler muss richtig einstellen

Beitrag von Energiesparer185750 »

Es sind Wärmetauscher für die Heizung und Warmwasser vorhanden.

Wenn die Stellzeit von Ventilen bei 70 Sekunden liegt und dier Regler 45 Sekunden vorgibt um von 0 auf 100 Prozent zu kommen fehlt hier Leistung. Einfach gerechnet ca 65% ist das Ventil offen.
Hieraus errechnet sich dann auch die Regelgeschwindigkeit im System:
Beispiel : 500 kw Fernwäremeanschluss Ventillaufzeit 70 Sec. Das heißt in einer Sekunde kann ich ca 7kW/s mehr Leistung aus dem System nehmen oder wegnehmen.
Diese Flanke 7kW/s muss bei der nachgeordneten Warmwasseranlage mit berücksichtigt werden. Diese kann nicht schneller arbeiten als die Stadtwerke bzw die Fernwärmekompaktstation bereitstellen kann. Also muss diese kleiner als 7kW/s eingestellt werden.
Wenn doch, dann kann es nur zu Fehlermeldungen kommen. Wie bei einer Eimerkette das langsamste gibt das Tempo vor, dann läuft diese leer ... . Dieses führt dann dazu, dass dann auch die Hydraulik mehr stimmen kann und es hierzu großen Schwankungen kommt….
Dadurch reicht das Speichervolumen nicht wirklich aus, da bei einer Störung - Wärme fehlt bei Bedarf- erst mal 60 sec. nicht nachgeladen wird bis mehr Leistung bereitsteht. Dann rauscht die Speichertemperatur schnell nach unten. Das kann beobachtet werden. Irgendwann passt dann die Leistung und dann läuft e rund. Dann lieber etwas langsamer Regeln und die Leistung ist immer da.
Beispiel:
7kW/s von der Fernwärmekomaptstation Regelleistung
dann kann die Trinkwasseranalge nicht mit 8 KW/s arbeiten sondern sollte mit kleiner 7kW/s z.b. 6kW/s arbeiten.
Bei nehmen wir mal an 200 KW Leistung für die Erwärmung Trinkwasser
wäre ich mit 7 KW/s in ca 29 sec bei der maximalen Leistung vonn 200 kW und bei weniger Leistung wird auch besser nachgeregelt.
Bei einer Fehlermeldung fehlen mir sofort für 60 sec jegliche Erwärmung und nur Speicherbelastung steigt weiter.
Mit der richtigen Flanke bin ich sogar viel schneller obwohl ich langsamer nachregele.... :D :D :D

Was passiert jetzt:
Bei der Überprüfung / Wartung wird die Temperatur weiter im Speicher erhöht z. b. von 62°C auf 64°C damit die Temperatur nicht abfällt.
Vorlauftemperatur wird erhöht für den Trinkwasserspeicher zu laden wird erhöht.

 Engergiekosten steigen
 Leginollengefahr wird evtl erhöht.

Eine gute Basis muss immer erst vorliegen, um dann weiter zu arbeiten.
Und die Zeiten und Regelgeschwindigkeiten / Timings sind extrem wichtig um die Basis zu haben.
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