Energiebedarf für Warmwasserbereitstellung

Kein Geld mehr durch den Schornstein jagen. Reden Sie über das Sparen beim Heizen.

Moderator: Mahe [admin]

Antworten
Energiesparer185750
Beiträge: 80
Registriert: Mittwoch 30. September 2015, 19:03

Energiebedarf für Warmwasserbereitstellung

Beitrag von Energiesparer185750 »

Hallo,

ich wohne in einer Einheit mit ca 110 Wohnungen / 11750 qm Wonfläche,
Nachdem die Heizkostenverornung umgestellt wurde werden für Warmwasser
2.500 m³ Trinkwassererwärmung werden 575 MWh an Heizenergie gemessen und eingesetzt.
Nach der alten Methode, würde mann ca 175 MWh rechnen.

Geheizt wird mit Fernwärme.
Dieses bedeutet ca, 17,5 /m³ füher waren es ca. 9 Euro/m³.

Eine Überschlagsrechnung zeigt, dass hier ein Aufwand in einer Größenordnung von 300 MWh
maximal logisch wäre.

Ein Gutacher hat sich die Anlage angeschaut und meine die Rohre sind gut isoliert, Zähler sind ok..
Es könnte an einem hydraulischem Abgleich der Warmwasseranlage liegen, oder zu lange Rohrleitungen.

Gibt es schon statistische Werte, wo andere Gebäude liegen nach der Änderung der Norm?
Was kan man sinnvoll noch machen um dir Kosten in Griff zu bekommen.
Es wird überlegt den Fernwärmeanschluss zu reduzieren um die Kosten etwas in Griff zu bekommen.

Vielen Dank im Voraus.
Axel Horn
Beiträge: 119
Registriert: Samstag 7. März 2015, 22:03

Re: Energiebedarf für Warmwasserbereitstellung

Beitrag von Axel Horn »

Auf Basis der konkreten Werte ist das ein sehr interessanter Fall!

Rein physikalisch entspricht die Erwärmung von 2500 Kubikmetern Wasser von 10 auf 60°C einer Wärmemenge von rund 145 MWh. Nun muss man in einem Mehrfamilienhaus das Warmwassernetz durchgängig auf 60 °C am Warmwasseraustritt und 55 °C im Zirkulationsrücklauf halten. Auch bei gut gedämmten Rohrnetzen kommt hier schnell nochmal dieselbe Wärmemenge zusammen. Zusammen mit den Wärmeverlusten den Speichers ergibt das in diesem Fall tatsächlich rund 300 MWh, die Überschlagsrechnung ist also korrekt.

Eine nochmalige Verdoppelung auf 575 MWh ist daher nicht wirklich nachvollziehbar. Es wäre interessant, ob dieser Wert auf einer konkreten Messung der Wärmemenge im Speicherladekreis basiert, wie das Stand der Technik ist. Oder wurde doch nur der Gesamtwärmeverbrauch des Hauses nach irgendeinem Schlüssel auf die Bereiche Heizung und Warmwasser umgelegt?

1.750 € pro 100 m²-Wohnung alleine als Kosten der Warmwasserbereitung wären schon äußerst happig! In der Gesamtsumme für Warmwasser und Raumheizung wäre es immer noch viel, aber eher im plausiblen Bereich.

Auch wenn hier die Probleme eher in der Messtechnik oder im Abrechnungsverfahren liegen, so lohnt sich doch auch ein Blick auf die eigentliche Technik der Warmwasserbereitung. Herkömmliche Warmwasserspeicher haben bei der Beladung häufig eine Rücklauftemperatur von über 60°C. Das ist nicht schön für den Netzbetreiber, weil die dadurch die Wärmeverluste der Rohrleitungen und der Energieverbrauch der Netzpumpen steigen. Mit Pufferspeichern und Frischwarmwassertechnik lässt sich dagegen bei exergieoptimierten Systemen (http://www.ahornsolar.de/exergieoptimie ... ertechnik/) die Rücklauftemperatur zur Fernwärme auf unter 45 °C bringen. Vielleicht honoriert das der Netzbetreiber mit einem günstigeren Tarif.

Eine sinnvolle Option ist aber auch eine an den Kaltwasserzulauf zur Trinkwassererwärmung gekoppelte Solarthermieanlage. 6.800 Liter Warmwasserverbrauch pro Tag entspricht 137 "Einfamilienhausbewohner-Äquivalenten" (50 Liter/Tag), und soviele Quadratmeter Kollektorfläche wären bestimmt nicht zuviel für das Haus.
Axel Horn - Fachingenieur für Solarthermie - 82054 Sauerlach
http://www.ahornsolar.de
Energiesparer185750
Beiträge: 80
Registriert: Mittwoch 30. September 2015, 19:03

Re: Energiebedarf für Warmwasserbereitstellung

Beitrag von Energiesparer185750 »

Eine korrekte Energiemessung kann ausgeschlossen werden. Zähler der Fernwärme gewechselt. Trinkwasser und Fernwärmezähler, also Heizung aus, wurden im Sommer über gemessen. Einer Woche betrieben. Gleicher Verbrauch.
Zur Anlage:
Warmwasseraustritt ca. 61 Grad C. Zirko Ende. Ca 53 bis 55 Grad C. Volumenstrom um 90 Liter/Min. Mehrmals gemessen. Verschiede Tage. Zirkoleitung ist 24h in Betrieb. Das Warmwasser wird über einen Plattenerwärmer erwärmt und dann im Zwischenspeicher Boiler gelagert.
Haustechnik von 2011. mit einstellbaren Zirkoventilen. Ca 1800 Meter Rohrleitung . Alle Leitungen sind mit 30mm isoliert.
Energiesparer185750
Beiträge: 80
Registriert: Mittwoch 30. September 2015, 19:03

Re: Energiebedarf für Warmwasserbereitstellung

Beitrag von Energiesparer185750 »

Ich meinte, energiemessung ist ok!
Energiesparer185750
Beiträge: 80
Registriert: Mittwoch 30. September 2015, 19:03

Re: Energiebedarf für Warmwasserbereitstellung

Beitrag von Energiesparer185750 »

Bei diesem Thema bin ich weitergekommen.Wir haben eine Baugruppe wo das kalte Wasser erwärmt wird, sowie einen 2ten Kreis für das Zirkolatonswasser was hier separat nachgeheizt wird.

Etliche Temperaturfühler sind verbaut. Leider sind diese Sensoren nicht abgeglichen. Temperaturschwankungen in der Fernwärmeanlage, Somit kann die Steuerung nicht gut regeln und eine hohe Warmwassertemperatur entsteht, Gleichzeitig entsteht hier große Temperaturschwankungen.... was einen Komfortnachteil darstellt. Die Wartung wird hierdurch schwierig, und Leginellen können entstehen, da die richtige Temperatur nicht bekannt ist.
Energiesparer185750
Beiträge: 80
Registriert: Mittwoch 30. September 2015, 19:03

Re: Energiebedarf für Warmwasserbereitstellung

Beitrag von Energiesparer185750 »

Ergebnis:

Temperturfühler sind neu eingestelltund kallibiert worden, die Temperatur kann jetzt richitg eingestellt werden und die Steuerung kann gut arbeiten.
Ergebnis:
ca 9 Prozent weniger Wärme bei uns sind dieses ca 60 MWH.
und ca. 500kWH Strom bei der Zirkolationspumpe gespart. ( Eingebauter Strommesser in der Pumpe )

Das hat sich gelohnt! (ca 2000 Euro Ersparnis)
:)
Antworten