von Energiesparer26990 » Freitag 1. Februar 2019, 17:57
Hallo,
habe mich vor ein paar Jahren auch intensiver um diese Heizungsart bemüht. Alle Vor- und Nachteile kann ich nicht aufzählen, versuche aber mal meine Infos und Erfahrungen hier einzubringen. Die Infrarotheizung transportiert die Wärme in Form von Strahlung über große Flächen und kommt wie eine Fußbodenheizung mit niedrigen Oberflächentemperaturen aus. Die Wärme wird dabei nicht an die Luft, sondern nur an feste Körper "übergeben". Hier gibt es den ersten Pluspunkt: Im Wirkbereich einer Infrarotheizung wird es sehr schnell warm. Nachteil: Sobald man die "bestrahlte Zone" verlässt, wird es sehr schnell kalt. Dieses Empfinden ist natürlich von Person zu Person unterschiedlich ausgeprägt.
Vorteile:
- universelleres Design möglich
- Steckdosenanschluss in der Regel ausreichend
- normalerweise günstige Anschaffungskosten
- nicht aufwendige Installation
- schnelles Ansprechen der Heizwirkung
- gut für Allergiker (kein "aufwirbeln" von Staub)
Nachteile:
- in der Regel höhere Kosten, wenn diese Heizungsart dauerhaft betrieben wird
- Hausinstallation muss für diese Leistung ausgelegt sein (in Altbauten durchaus ein Problem)
- "anspruchsvoll" in der optimalen Gestaltung, Auslegung - detaillierte Planung notwendig!
Ich belasse es mal bei diesen Punkten. Wichtig ist, das die Heizlast des Raumes bekannt ist. Diese sollte auch möglichst niedrig sein (guter Dämmstandard) damit die laufenden Kosten nicht aus dem Ruder laufen. Normalerweise kann diese Heizung beliebig im Raum plaziert werden. "Beliebig" ist jedoch relativ zu sehen. Die Infrarotheizung muss optimal installiert werden, um eine bestmögliche Wirkung zu entfalten. Hierzu sollten u.a. im zu beheizenden Bereich keine Hindernisse vorhanden sein.
Oft ist es sinnvoll, statt 1 großer Heizkörper mehrere kleine zu installieren. Dann schrumpft der Kostenvorteil relativ schnell. Deshalb sollte auch ein Experte, evtl. Energieberater der sich mit diesem System auskennt, hinzu gezogen werden. Der Experte sollte (muss) Hilfestellung bei der optimalen Plazierung, und die Größe, der Strahler geben.
Um ihre Frage zum Einsatz in einem Bad zu beantworten: Ja definitiv geeignet. Diese Heizungsart kann (und wird) auch im Freien, z.B. auf Terrassen (Restaurants) eingesetzt. Also kein Problem.
Kommen wir zu meinen Erfahrungen. Durch die einfache Installation wollte ich hauptsächlich das Dachgeschoss mit dieser Heizungsart ausstatten. Hätte mir Aufwand bei der Leitungsinstallation gespart. Die ersten Firmen die ich dazu angesprochen hatte, waren in ihrem Meinungsbild auch äußerst positiv gestimmt. Die ersten Angebote haben jedoch das Wort "günstig" nicht unbedingt enthalten. 1 Angebot war damals dabei, wo genau das Problem der Aufteilung der Strahler umgesetzt wurde. Da dies ein noch höheren Kosteneinsatz erforderlich machte, habe ich natürlich nachfragt. Im Nachgang muss ich sagen, das dies die einzigste Firma war, die sich die Räumlichkeiten und die Anforderungen scheinbar gut angeschaut hatte. Trotz Regelung war auch die Verbrauchsvorhersage relativ hoch. Wahrscheinlich zu hoch. Mein Energieberater hat hierzu auch gesagt, das es bei dieser Heizungsart auch nur schwer möglich ist, eine genaue Verbrauchsangabe zu machen. Meistens wird nur über die Zeit mit der vollen Leistung gerechnet. Ebenso sind diese Werte in der Regel eine Schätzung. Für mich macht die Infrarotheizung vor allem dann Sinn, wenn diese in ein Gesamtkonzept eingebunden wird. Manche Räume müssen nicht ständig beheizt werden. Wenn diese jedoch benutzt werden, möchte man schnell und umfassend Heizwärme zur Verfügung gestellt bekommen. Da liegt aus meiner Sicht die große Stärke der Infrarotheizung. Gerade das Badezimmer kann so ein Raum sein. Ich selbst habe meine kleine Werkstatt mit einem 1000W Element, regelbar, ausgestattet. Bin damit sehr zufrieden. Im Haus ist eine gute Planung äußerst wichtig. Die Elemente müssen in ihrer Größe richtig dimensioniert und vor allen Dingen auch richtig positioniert werden. Deshalb mein Rat: Ziehen Sie einen Experten hinzu damit diese Heizungsart nicht zu einem "Reinfall" wird. Information ist hier "bares Geld" wert.